Fin de año

Das Jahr 2014 neigte sich dem Ende zu und in den Straßen Guayaquils waren alle fleißig damit beschäftigt, die letzten „Muñecos“ anzumalen.
Am 31. Dezember begann ich mich schließlich furchtbar zu langweilen. Meine Gastfamilie war seit dem Morgen auf irgendwelchen undurchschaubaren Geschäften unterwegs und ich blieb allein im Haus zurück. Den ganzen Tag verbrachte ich so, halb auf dem Sofa, halb in meinem Bett.
Dann kam zum Glück der Abend und damit auch meine Gastmutter. Meine Gastschwestern waren auf Reisen und würden Neujahr nicht mit uns, sondern mit ihrem Vater am Strand verbringen. Blieben also nur wir zwei und Angelica, die beste Freundin meiner Gastmutter, die sich wenigstens unserem Abendessen anschließen wollten. Jeder steuerte also 3 Dollar bei und wir gingen los und kauften Schwein, um es darauf in Angelicas Ofen zu braten. Dann zogen sich alle um, schminkten und schmückten sich, für Mitternacht…

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Um etwa halb elf aßen wir zu Abend. Nur wir drei und wie meine Gastmutter sich als Vorsatz nahm, bräuchten wir alle fürs nächste Jahr unbedingt „Novios“, damit das nicht mehr vorkäme. Nach dem Essen gingen wir auf die Straße und schauten zu, wie die Vorbereitungen für „die Stunde Null“ getroffen wurden. Alle stellten ihre Pappmaschee-Puppen auf die Straße und als die letzten Sekunden abgelaufen waren, wurde alles mit Benzin überschüttet und in Brand gesetzt. Von allen Seiten knallte es heftig und Funken bedeckten die ganze Straße, so dass ich mich nicht traute aus dem Haus, quer über die Straße zu meiner Gastmutter zu laufen. Einige Minuten lang wurde alles, was irgendwie brennbar ist, entzündet. Als sich der Sturm dann endlich etwas gelegt hatte, umarmten sich alle, die Nachbarn liefen von Haus zu Haus und ich schüttelte Leuten die Hände, die ich bis zu diesem Tag noch kein einziges Mal gesehen hatte.
Als diese ganze Prozedur ebenfalls vorüber war, blieben wir etwas ratlos, darüber,meine wir den restlichen Abend gestalten sollten. Ich blieb eine Weile im Haus meines Nachbarn, bevor wir uns zum Haus von Alban aufmachten.
Schließlich verbrachten wir die restliche Nacht auf der Straße tanzend und trinkend, bis in den frühen Morgen.

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In den frühen Morgenstunden des 1. Januars

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Am nächsten Morgen stand ich um 2 Uhr mittags auf und suchte mit meinem Nachbar etwas zu Essen. Da aber alles noch zu schlafen oder zu feiern schien, blieben wir zu Hause und verbrachten den Tag damit Filme anzuschauen.

Verbrennen des año viejo:

 

 

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