La Piscina

Ein Bus voll Ecuadorianer und drei Deutsche brachen eines (für diese Verhältnisse) nicht ganz so schönen Samstages auf, um ins Schwimmbad zu gehen. Es war ein von mi cometa organisierter Ausflug und es fanden sich zahlreiche Leute ein, um sich der Unternehmung anzuschließen. Schon im Voraus zweifelte ich an dem Ausdruck Schwimmbad und als wir schließlich nach rund 45-minütiger Fahrt ankamen, war ich nicht enttäuscht, lediglich ein ziemlich kleines Becken vorzufinden. Es war allerdings sonst alles vorhanden, was man sich für ein Schwimmbad nur wünschen kann. Es gab Rutschen (zwar logischerweise im Verhältnis zum Becken recht kleine- aber immerhin); Duschen und Toiletten. In Deutschland wäre eine derartige Unternehmung sehr wahrscheinlich wortwörtlich ins Wasser gefallen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich dort irgendjemand für jenes kleine Schwimmbecken hätte begeistern können. Wir befanden uns aber nunmal in Ecuador und dort fiel die ganze Sache glücklicherweise sehr anders aus. Kaum angekommen stürzten sich die Ecuadorianer, alle in Hose und T-Shirt, wie das hier so üblich ist, in das kleine Nass. Es wurde gerutscht, gehüpft, getaucht und ordentlich Wasser verspritzt. Alle waren guter Stimmung und überaus zufrieden, die Möglichkeit zu diesem tollen Ausflug zu haben. Die Mütter setzten sich in einem Stuhlkreis an den Rand und sahen zu, wie ihre Sprösslinge im Wasser planschten. Später wurden Tunfisch Sandwiches verteilt. Jana und ich beteiligten uns ein wenig an dem wilden Treiben. Wir unterhielten uns und versuchten zur selben Zeit etwas Wassergymnastik zu machen, um einige der vielen überflüssigen Kalorien abzubauen, die wir hier tagtäglich aufnehmen. Die Ecuadorianer sahen uns dabei sehr skeptisch zu. Später wollten Jana, Aron und ich etwas spazieren gehen und uns wenn möglich einen Batido kaufen. Wir drehten also eine kleine Runde und wurden bei unserer Rückkehr vorwurfsvoll empfangen, da die Gegend anscheinend etwas gefährlich war und wir nicht alleine hätten herumlaufen sollen. Allerdings neigen die Ecuadorianer bei diesen Aussagen zu Übertreibungen, da wir uns extra vorher erkundigt hatten, in welche Richtung wir am Besten gehen sollten und schließlich nicht alleine, sondern zu dritt unterwegs waren. Darauf wurde auf den Bus, der uns zurück in den Guasmo bringen sollte gewartet. Alle waren überaus gut gelaunt und im Bus wurde geklatscht, gepfiffen und gesungen. Derselbe Abend war der letzte, den Jana im Guasmo verbringen sollte. Wir gingen daher später noch gemeinsam eine gefrorene Schokobanane essen und verabschiedeten uns. Ich war etwas traurig, dass Jana schon aus dem Guasmo verschwand, aber ich freute mich, dass wir einen so schönen letzten Tag zusammen verbracht hatten.

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