Weils so schön war nocheinmal – 3 Tage Playas

Der letzte Montag hier war ein „feriado“ (Feiertag) und da wir nicht drei Tage hintereinander, ohne viel zu tun im Guasmo verbringen wollten, beschlossen wir nach Olón zu fahren. Dieser Plan konnte allerdings nicht in die Tat umgesetzt werden, da die Freiwilligen aus dem Musikschulprojekt in Olón zu dieser Zeit auf Reisen waren. Samuel und Alban schlugen dann vor, nach Playas zu fahren, da sie dort noch nicht waren und ich hatte auch nichts gegen einen weiteren Aufenthalt in der Strandstadt.
So fuhren wir denn am Samstag morgen mit dem Bus los und kamen gegen Mittag in Playas an. Wir suchten uns ein Hostel, da wir dieses Mal leider nicht in den Gastfamilien der Freiwilligen übernachten konnten.
Am Abend gingen wir dann natürlich gleich feiern, schließlich muss man es ausnutzen, wenn einmal so viele „Ausgehmöglichkeiten“ geboten sind. An diesem Wochenende war außerdem auf Grund des Feiertags besonders viel los in Playas.
Es spielten Bands, ein Orchester aus Guayaquil und im Skatepark lieferten die BMX und Skate- Fahrer eine regelrechte Show. Einer dieser BMX Fahrer tritt sogar auf internationaler Ebene an und wir staunten nicht schlecht über die Saltos, die er mi seinem Fahrrad schlug.
Gegen 12 gingen wir ins Cubata, eine Art Club und tanzten bis zu dessen Schließung um drei. Danach wollten wir aber immernoch nicht nach Haus und fragten deshalb Pablo, einen der Ecuadorianer, ob es nicht noch irgendwas zu tun gäbe. Zu sechst, mit caña und jugo zogen wir darum los, zuerst auf einen Aussichtspunkt und später weiter zur Akademia, einem alten, verlassenen Schulgebäude, das auf einer Anhöhe oberhalb von Playas liegt. Es war ziemlich cool, dieses halb eingefallene Gebäude, umgeben von den Schatten der Nacht zu betreten. Dort war es so schön still und die Aussicht war atemberaubend. Noch schlief ganz Playas, aber mit der Zeit begann es zu dämmern und man konnte ahnen, dass die ersten Menschen zur Arbeit aufbrachen.
Ich kehrte an diesem Tag um halb zehn Uhr morgens ins Hostel zurück und fühlte mich glaube ich nie in meinem Leben freier.
Die Jungs wollten eigentlich am nächsten Tag surfen gehen, aber auf Grund der vergangenen Nacht verschoben sie ihr Vorhaben und wir verbrachten den Tag einfach nur faul am Strand. Am Montag zogen wir dann gemeinsam mit Julio los, die Jungs zum Surfen und ich zum Zusehen. Ich habe Angst vor großen Wellen und halte deshalb zu manchen Zeiten lieber Abstand zum Wasser. Die Strömung des Pazifik kann ganz schön stark sein, gar nicht davon zu sprechen, was sich an Haien und andren bösen Geschöpfen alles in diesem Meer tummelt.
Aber ich mag das Meer trotzdem. Ich saß am Strand und genoss einfach nur die Geräusche des Wassers, die Sonne und die Sandkörner unter meinen Füßen. Ich liebe den Guasmo, aber manchmal kann man schon neidisch auf die Freiwilligen in Playas werden…
Das Busterminal war auf Grund des Feiertags ziemlich überfüllt. Wir mussten eine Zeit lang warten, bis wir unser Ticket kaufen konnten und kehrten schließlich erst um 8 Uhr abends in den Guasmo zurück. Ich war erstaunt, wie sehr es sich für mich nach „nach Hause kommen“ anfühlte, als ich die ersten Häuser meiner Straße erblickte. Wer weiß, vielleicht bin ich ja gerade dabei, Guayaquilenia zu werden…

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