La Casa del Arbol

An diesem Tag hatten wir endlich einmal die Möglichkeit ein bisschen länger schlafen zu können. Um etwa neun Uhr standen wir auf, um Josha zum Terminal zu begleiten. Dann kehrten wir zurück ins Hostel, packten unsere Sachen und nutzten noch einmal das kostenlose Internet. Um halb eins brachen wir zum Kloster auf. Dort bekamen wir glücklicher Weise noch eine Kleinigkeit zu essen, damit wir uns nicht hungrig auf den Weg machen mussten und dann brachen wir auf zum „Casa de arbol“.
Nachdem die Freiwilligen aus Zchagal alle wieder abgereist waren, war nun praktisch nur die „Guasmo Gruppe“ versammelt und wir konnten uns, auch mit Jana ausgiebig über das Projekt unterhalten.
In der Zwischenzeit verpassten wir eine Wegbiegung und verliefen uns dadurch ein wenig. Wofür man normalerweise eineinhalb Stunden gebraucht hätte, brauchten wir in etwa zweieinhalb. Wir liefen auf kleinen Pfaden und ausgetrockneten Flussbetten kreuz- und quer, aber zum Glück hatten wir Jana bei uns, die den Weg zwar auch nicht wusste, zumindest aber eine ungefähre Ahnung hatte, in welche Richtung es ging.
Der Tag hatte eigentlich mit ziemlich vielen Wolken begonnen, aber als wir am Ende des Wegs ankamen, verzogen sich gerade wie durch ein Wunder alle Wolken und gaben den Blick auf den aktivsten Vulkan Ecuadors preis.
In manchen Monaten, kann man auf diesen Vulkan geführte Nachttouren unternehmen und wenn man Glück hat, sieht man dann die glühende Lava in und um den Krater des Berges.
Wir befanden uns nun auf einer Anhöhe, parallel zum Vulkan. Vor uns eröffnete sich ein von Gipfeln und grünen Wäldern durchzogenes Panorama. Geradeaus fiel ein Abhang steil ins Tal herab. Und genau dort, an der äußersten Kante stand ein einsamer, mächtiger Baum, in dessen Wipfeln ein Baumhaus thronte. Rechts und links vom Baumhaus waren zwei Schaukeln befestigt, die es einem erlaubten sich hoch hinauf in den Himmel und über das ganze Tal zu schwingen. Dort oben kreisten zahlreiche Adler, in dem Bestreben, stets das ganze Tal zu überblicken. Und zu unserer Linken ragte der, nun von nur noch wenig Wolken umrahmte, aktivste Vulkan Ecuadors in die Höhe.

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Wir machten natürlich viele Fotos und jeder wollte einmal auf die Schaukel. Dann wurde es auch schon ziemlich bald Zeit, den Rückweg anzutreten. Dabei trafen wir eine deutsche Touristin, die gerade dabei war, sechs Wochen durch Bolivien, Peru und Ecuador zu reisen. Wir unterhielten uns ein wenig, während wir dabei waren den viel zu steilen und unebenen Weg herunter zu schlittern. Als wir endlich wieder in Baños ankamen waren wir voll Staub und meine Knie schmerzten. Dann blieb uns auch nicht mehr viel Zeit. Schnell zurück ins Kloster, geduscht und die Koffer abgeholt. Schließlich war es Zeit sich von Jana zu verabschieden.
Wir suchten uns einen Ort, an dem wir Abendessen könnten und hasteten dann weiter zum Terminal. Um etwa sieben Uhr abends nahmen wir den Bus nach Riobamba, der uns zweieinhalb Stunden später in einer dunklen Straße absetzte.
Von dort aus begannen wir eine kurze Tour, durch zahlreiche Hostels Riobambas.
Als wir uns endlich irgendwo eingenistet hatten, beschlossen wir noch ein bisschen durch die Straßen zu ziehen. Wir fanden eine gute Bar, eine schlechte Bar und ein Haufen Ecuadorianer, die uns zu einer Falsche Whiskey zu sich nach Hause einluden.
Das ist das schöne an diesem Land, man spricht jemanden an, nur um um eine Zigarette zu bitten oder nach dem Weg zu fragen und endet mit zahlreichen neuen Bekanntschaften, die sich alle brennend für dein Land und deine Kultur interessieren. Von einer solchen Kontaktfreundlichkeit könnten die Menschen in Deutschland wirklich noch viel lernen…

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