What a nice Weedend – Besuch einer Ganjaplantage im traumhaften Belmont

Lass Gras wachsen!

Viele Grüße! Diesmal keine lange Vorrede und ab in die Story:

Letztes Wochenende verbrachten wir ganze 3 Stunden Busfahrt entfernt von Kingston, nämlich in Belmont. Das kleine Örtchen ist besonders als Geburtsort von Peter Tosh bekannt, einer der Bandkollegen vom großen Bob Marley, der sich aber auch als eigenständiger Künstler einen Namen gemacht hat (Ohhh Bomboclaaat). Wir standen früh auf, waren bereits kurz nach 7 auf dem Weg nach Downtown, gingen zuerst ein wenig einkaufen und nahmen danach den ersten Bus Richtung Belmont. Solche Local Busses haben übrigens keine konkrete Uhrzeit, wann sie losfahren. Die Fahrt beginnt, wenn der Bus voll ist. Das heißt unter Umständen, dass man auch mal ein, zwei Stunden warten muss, bis die Fahrt losgeht. Ich hatte schon angenehmere Busfahrten: Erst saß Kira rechts neben mir (natürlich mit anderen zu fünft in einer Reihe), da war es noch bequem. Kira wurde dann jedoch eine Reihe nach vorne gesetzt und ein großer Typ, ungefähr unser Alter, nahm ihren Platz ein. Soweit, so gut, aber der Typ schlief dann nach der ersten halben Stunde der Fahrt ein, sodass sein Oberkörper natürlich irgendwann zu mir rüber kippte. Anfangs reichte es, ihm kurz auf den Arm zu tippen, dann richtete er sich wieder auf. Nach und nach, vielleicht eine Stunde lang kippte er jedoch immer häufiger und in kürzeren Abständen auf meine Seite, sodass er fast auf meinem halben Oberkörper vor sich hin döste. Er lehnte sich schlafend so weit über mich drüber, dass er mit seinem Kopf gegen Kiras Rücken knallte, wenn der Bus schaukelte und mit dem Arm fast sogar meine Sitznachbarin neben mir, also einmal über mich drüber berührte. Diese haute ihm darauf einmal heftig auf den Arm, worauf unser Dornröschen endlich aus seinem Schlummer erwachte. Er schaute uns kurz etwas blöd an, hat es danach aber tatsächlich geschafft, sich gerade hin zu setzen und sich mit seinem Smartphone zu beschäftigen. Den Rest der Fahrt konnte ich gequetscht, aber ungestört durchstehen. Dann verließen wir den Bus in Belmont, draußen Sonne pur. Unser lieber Gastbruder Suarez brachte uns zu einem guten Freund, Kenny, der nicht weit vom Peter Tosh Mausoleum wohnte und dessen Grundstück keine 10 Meter vom Meer entfernt lag. Es sollte also ein Wochenende mit hautnahem Karibikfeeling werden! Sein kleines Haus stand uns größtenteils zur Verfügung, darunter zwei große Betten und eine leicht bis total durchgelegene Schlafcouch. Wir erholten uns zwei Stündchen von der Fahrt, aßen Chicken beim Onkel von Kenny und danach holten wir die Wanderschuhe raus. Das Ziel unserer Reise war ein ganz konkretes: eine echte Weedfarm besuchen. Kenny hatte zum Glück die entsprechenden Connections zu einem Plantagenbesitzer. Wir liefen ein ganzes Stück durch das schwül warme Wetter, wobei die Landschaft eine schöne Mischung aus Dschungel und Wald bildete. Nach gut einer halben Stunde waren wir auch schon dort, eine leicht erhöhte Lichtung erschien, und wir sahen ein Pflänzchen, nichts besonderes. Zuerst erzählten Kenny und sein Kumpel uns, wie man weibliche von männlichen Pflanzen und von den nicht mehr zu gebrauchenden Zwittern unterscheiden kann. Sie zeigten uns Pflanzen verschiedenen Alters, erklärten uns, wie oft man gießen muss und zeigten uns, woran man sehen kann, dass ein Pflänzchen geerntet werden kann. Wir haben sogar zwei Pflanzen ernten und mitnehmen dürfen. (Zum Graskonsum der Jamaikaner komme ich im nächsten Blogeintrag!)

Dann gingen wir zurück zu Kenny und dösten ein weiteres Ründchen. Danach gönnten wir uns eine Runde Strand im Sonnenuntergang. Es war ein unglaublich schönes Stranderlebnis! Das blau-türkise Wasser hatte nur leichte Wellen und war auch nicht zu salzig, zwar etwas algig, aber zum Abkühlen genau richtig. In regelmäßigen Abständen stürzten sich Vögel waghalsig zum Fischen in die Fluten. Kleine bunte Boote trieben an einem Steg etwas weiter weg in den Wellen. Etwas unangenehm war dann aber ein Typ der ankam, sein Name war Anthony („… but you can call me I I Natural Vibz!“) und er machte mir recht schnell und direkt den Hof: „Now you know where I live, you can always come and visit me, I’m gonna cure your mosquito bites,… and I love your vibes!“ Als ich ihm nach seinem Gelaber erklärte, dass ich glücklich vergeben bin und er seine Nummer behalten kann, erklärte er mir völlig uninteressiert: „Well… I have children… but no girlfriend!“ hmpf. Dieses Argument konnte ich weniger nachvollziehen… An solchen Begegnungen kommt man als Weiße nun mal nicht vorbei.

Als die Sonne verschwunden war, kehrten wir zu Kenny zurück und kochten uns ein typisch jamaikanisches Essen, wie ich es im letzten Beitrag beschrieben hatte. Nach einem Bier und einer ausgiebigen Kartenspielrunde Uno und Arschloch ging es dann ins Bett. Ich erbarmte mich, das durchgelegene Sofa zu nehmen, musste mich aber nach ein paar Stunden meinem Rücken zuliebe auf das Bett mit den zwei Damen quetschen. So ging unser Ausflug fix zu Ende. Gegen Mittag suchten wir den nächsten Bus auf und nach einer erneut langen beengenden Fahrt, jedoch ohne schlaftrunkenen Jamaikaner neben mir, befanden wir uns am frühen Abend wieder in Trench Town.

In Trench Town geht ansonsten alles seinen gewohnten Gang. Die letzten Wochentage waren außerdem etwas ereignisreicher als sonst: Das Unterrichten wird hoffentlich bald neue Formen annehmen! Bald können wir tatsächlich wieder im Culture Yard unterrichten. Dann müssen sowohl Schüler als auch Lehrer nicht mehr unter einem Dach ertragen, dass gleichzeitig Schlagzeug, Gitarre, Klavier und Saxofon unterrichtet wird. Yeah man! Heute, am 23. Februar, ist übrigens Jamaica Day, das heißt alle Schülerinnen und Schüler kommen in den Nationalfarben des Landes in die Schule. Wenn ich diese Farben an dieser Stelle noch erwähnen müsste, der hat wohl die deutschen Koalitionsdebatten vom letzten Herbst verschlafen 😀

So viel zum Trench Town Trubel!

Biggamore, whities!

Post scriptum: Wer noch nicht genug hat, das Jamaica Feeling zu entdecken, d empfehle ich den Blog meiner reizenden MoG-Kollegin Kira: https://kiramogt.jimdo.com/

Jamaikitchen :D Was essen wir so?

Gud dey! Aalrait?

 

Good vibes in da ‚ouse! Mi fulljoy ma life!

Erneut nehme ich euch mit in meine kleine jamaikanische Trench Town Welt. Was ist die letzten Tage noch so abgegangen? Ich werde bräuner und bräuner, habe es also zumindest farblich bald zum Brownie geschafft. Ansonsten ist nicht viel passiert, doch so komme ich mal dazu, über die kleinen Dinge zu schreiben, die das Leben hier ausmachen, zum Beispiel das Essen.

 

Jamaika und Essen – was kommt euch dabei in den Sinn? Über das Essen hatte ich mir tatsächlich überhaupt keine Gedanken gemacht, bevor ich hier her gekommen bin. Umso besser, so konnte ich sämtliche Sinneseindrücke für kulinarische Neuigkeiten offen halten. Maximal hätte ich erwartet, dass afrikanische Einflüsse in der Küche gelten könnten, aufgrund der ‚roots‘ der Nachkommen der ehemaligen Sklaven, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen. Das kann ich nun vor Ort nicht bestätigen. Vorneweg muss ich erwähnen, dass meine bisherigen Erfahrungen auch eng mit dem Leben in Trench Town zusammenhängen. Wir kochen hier jamaikanisch nach den Kochempfehlungen unserer Gastfamilie; in anderen, reicheren Gegenden würden sicherlich andere Erfahrungen gemacht werden.

 

Jamaikas Früchte und Gemüsesorten sind abwechslungsreich und bieten dem europäischen Gaumen geschmacklich brisante Entdeckungen. Die „Nationalfrucht“ heißt Ackee. Umgeben von einer roten Schale befinden sich innen mehrere nussgroße Stückchen „Fruchtfleisch“ mit jeweils einem schwarzen „Kern“ an der Seite. Schwer zu beschreiben, sieht ulkig aus. Schmeckt tatsächlich auch nussig, wird als Nationalgericht mit Saltfish serviert. Fisch habe ich seit meiner Ankunft aber noch gar nicht gegessen. Außerdem habe ich bisher Yum probiert, eine Wurzel, die vom Geschmack von Kartoffel nur minimal zu unterscheiden ist, außerdem Star apple, was von der Beschreibung her am ehesten einer Orange mit Melonengeschmack gleicht. Die Äpfel, die wir hier kaufen, schmecken bei weitem nicht so, wie wir es gewohnt sind. Sie sind weicher, haben ein kleineres Kerngehäuse und erinnern mich eher an Naschi Birne, nur nicht so saftig. Die Orangen sind hier außen mehr grün als orange und mit Vorsicht zu genießen, da bei übermäßigem Verzehr eine… naja, sagen wir, erhebliche Verlangsamung des Darmtraktes hervorgerufen wird. Ansonsten verzehren wir hier auch normale Kartoffeln sowie Süßkartoffeln, Zwiebel, süße und scharfe Pepper und haufenweise Kohl, letzteres fast täglich. Auch Reis steht fast jeden Tag auf dem Speiseplan. Was für mich auch neu war: das viele Kochen mit Kochbanane („Plantain“) als Beilage. Frittiert, gebraten oder gekocht, es ist regelmäßig auf unserem Speiseplan. Außerdem habe ich noch nie in meinem Leben so viel Kürbis gegessen, und ich find es erstaunlich lecker! Callaloo ist eine Spinat ähnliche Beilage, die in Kombination mit dem Kohl (Cabbage) das Mahl angenehm verfeinert. Dann gibt es noch Ocra, ein längliches, grünes Gemüse, optisch ähnlich den kleinen Gewürzgurken. Wir essen das Zeug eher selten. Ich hab es probiert, als ein Jamaikaner uns ein jamaican Stew zum Probieren anbot. Es ist im Inneren extrem glitschig und hat gustatorisch nicht viel zu bieten. Naja, war auch ne Erfahrung.

 

Wir essen wahnsinnig wenig Fleisch, maximal einmal, zweimal die Woche Corned Beef. Stattdessen gibt es hier Chunks, ein Fleischersatz, den man mit der deutschen Variante des Sojageschnetzelten vergleichen könnte. Schmeckt eigentlich echt in Ordnung, ist bei uns nicht täglich im Essen dabei, aber circa jeden zweiten Tag.

Wie sieht also ein klassisches jamaikanisches Mahl aus? Viel Reis, dazu eine Gemüsepfanne bestehend aus Cabbage, Callalo, (Süß-)Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Pepper, Kürbis, eventuell noch Karotten, Bohnen und Tomaten und ab und zu Chunks/Corned Beef dazu. Klingt doch eigentlich ganz lecker, nicht wahr? Nun ja, wir essen das fast täglich… aber letztendlich passt man sich den Essgewohnheiten des Gastlandes doch gerne an!

 

Eine weitere jamaikanische „Spezialität“ die es hier mindestens alle zwei Tage gibt sind Dumplings, oder auch Festivals genannt. Es handelt sich um kleine Fladen artige Küchlein, süß oder herzhaft gegessen. Sie bestehen aus Mehl, Maismehl, Backpulver, Wasser, Salz sowie eventuell Zucker. Dumplings werden entweder gebraten oder gekocht. Manchmal essen wir sie als Beilage zum bereits erwähnten Mahl, manchmal zum Frühstück wie kleine Brötchen mit Konfitüre oder Schokocreme. Apropos Schokocreme, Nutella ist hier – pardon – ARSCH teuer! Ein winziges Gläslein gibt es hier nicht unter 7€! Von daher ist das eher ein seltener Genuss.

Eine weitere jamaikanische Spezialität, die ich aber bisher nur im Restaurant gegessen habe, ist Jerk Chicken. Eine besondere Hähnchenmarinade, die super lecker ist. Ein großer Verkaufsschlager auf der Insel sind die sogenannten Patties, gefüllte Teigtaschen. Die populärsten Pattiefüllungen sind Beef, Chicken, Fish, Shrimps und Cheese. Des Weiteren ist geschieht es nicht selten, auf der Straße auf Suppenverkäufer zu treffen, die aus großen Pötten für wenig Geld einen Suppenbecher auffüllen. Für den süßen Hunger am Nachmittag gehen wir zu einem kleinen Shop um die Ecke und holen uns Bulla, kleine Kuchenstückchen, schmeckt nach Honigkuchen, obwohl im Teig kein Honig drin ist (zumindest laut Chefkoch :D).

 

Nach fast 6 Wochen kann ich aber bei allem, was ich hier esse auch langsam realisieren, was ich an Deutschlands Kulinariawelt vermisse. Die Eintönigkeit der Speiseplanabwechslung stört mich (noch) nicht so sehr, doch einige Lebensmittel fehlen mir schon arg, zum Beispiel Käse und Milch. Nudeln mit Tomatensoße oder Mac ’n‘ Cheese gönnen wir uns ab und zu, aber eher selten. Alle paar Wochen gibt es sogar Rührei zum Frühstück, aber das ist dann schon die Krönung des Speiseplans. Wenn wir beim Einkaufen mal in der Nähe eines Supermarktes sind, schlagen wir dann alle auch mal gerne zu und gönnen uns Cookies, Chips, oder ich mir ne Schokomilch. Frische Säfte vermisse ich, denn alles, was man sich hier an Getränken holen kann, schmeckt entweder chemisch oder ist total überzuckert. Ach ja, bei den Getränken ist noch ein Saft einer abgefahrenen Frucht dabei: Sorrel. Man stelle sich eine Frucht vor, die scharf wie Ingwer und süß wie Beeren zugleich ist.

 

Schade ist, dass ich euch bildertechnisch nicht viel bieten kann. Zu gerne würde ich Bilder von unseren Einkaufsnachmittagen machen. Warum das eher ungünstig ist? Wenn wir einkaufen gehen, dann auf den günstigsten Märkten in Downtown, und da wimmelt es nur so von Taschendieben. Über Downtown selbst könnte man auch einen ganzen Blogeintrag schreiben: Bunt, laut, dreckig, überfordernd, eng, einzige Weiße im Umkreis von mindestens einem Kilometer. Doch ich müsste Bilder sprechen lassen, und die trau ich mich nicht zu machen. Wenn dir schon die Einheimischen davon abraten, das Smartphone nach Downtown mitzunehmen, halte ich mich doch gerne an diesen Vorsatz…

Für weitere Eindrücke verlinke ich hier mal die Wikipediaseite über jamaican food.

 

Bilder gibt es trotzdem, und zwar von einem sehr, sehr schönen Ausflug auf eine Insel, naja, eher Sandbank im Süden von Kingston. Mit einem kleinen Boot fährt man von Port Royal (Ja, die Stadt in Fluch der Karibik ist an eben dieses angelehnt) nach Lime Cay. Das war bisher der paradiesischste, karibischste Ausflug, den wir hier bisher gemacht haben! Ich habe noch nie so türkis farbenes Wasser gesehen wie dort, so feinen Sand erlebt,… es war wie Urlaub vom Urlaub. Gönnt es euch einfach 😀

 

Umärmel an alle Leser!

 

 

Landschaftsverliebtheit!

Bless yah, wha gwaan?

Ich kann es gar nicht fassen, aber mein erster Monat auf der Reggae-Insel ist schon vorbei! Dies bedeutet wiederum, dass ich „nur“ noch weitere 7 Wochen hier lebe und arbeite. Nur noch 7 Wochen? Wenn diese 7 Wochen genauso erlebnisreich werden wie die ersten 5, kann ich guten Gewissens nach meiner Rückkehr in Deutschland ins Berufsleben starten. Bis dahin werde ich so viele Erlebnisse gesammelt haben, dass ich eine gefühlte Ewigkeit davon zehren werde, und dafür bin ich bereits jetzt unglaublich dankbar!
Es ist weiterhin beeindruckend, wie ich immer noch in Jamaika mehr und mehr ankomme, obwohl ich mich doch schon so gut eingelebt habe. Gestern nach einem kleinen Ausflug mit ein paar deutschen Gästen vom Hausbesitzer hatte ich das erste Mal das Gefühl, die Rückfahrt als Heimfahrt zu erleben. Auch wenn die Uhren hier anders ticken, auch wenn ich immer der Ausländer bin, wird Jamaika Tag für Tag zu einem Teil von mir. Dennoch bin ich mir weiterhin bewusst, dass ich nur eine begrenzte Zeit hier lebe und fange langsam an mir Gedanken darüber zu machen, was ich realistisch noch erreichen kann und will, für das Projekt natürlich, aber auch für mich persönlich. Welche Orte will ich noch besuchen, welche Gedankengänge sollten noch gedacht, welche Diskussionen geführt werden? Jedenfalls kann ich als Zwischenfazit jetzt sagen, dass sich dieser Auslandsaufenthalt schon gelohnt hat, weil es viele neue Prozesse in mir ausgelöst hat.

Ich kann nur jedem empfehlen, etwas Ähnliches zu tun, vor allem wenn man im Laufe der Zeit in seinem Alltag eine gewisse Eingleisigkeit der eigenen Gedanken aufgrund fehlender Perspektivwechsel erfährt. Doch genug vom Gedankentrubel, denn dieser Blogeintrag soll den besonders schönen „Attraktionen“ Jamaikas gewidmet werden: den Wasserfällen. Wer hätte gedacht, dass Jamaika so viele Wasserfälle zu bieten hat? Mir war es im Vorfeld nicht bewusst. Ich bin von den Schönheiten der Fälle schwer beeindruckt! Die heftigen Wassermassen finde ich fesselnd und die starken Strömungen, die bei manchen Fällen entstehen, sind im wahrsten Sinne des Wortes mitreißend, egal ob man sich in die Fluten stürzt oder sie am Rand sitzend beobachtet. Das Rauschen des Wassers wird bei einem Buch oder einem Nickerchen zu einem angenehmen Hintergrundgeräusch.
Mit den Dunn’s River Falls durfte ich bereits in meiner ersten Jamaikawoche Bekanntschaft machen. Sie waren von ihrer Größe beeindruckend und ein absolutes Touristenhighlight, da man sie so gut selbst erklimmen kann. Wir waren in den letzten 3 Wochenenden an 3 weiteren verschiedenen Wasserfällen. Zunächst wieder in den Blue Mountains: die Gorden Town Falls. Wir waren an zwei verschiedenen Fällen eines Flusses. Sie sind klein aber fein, so gar nicht touristisch und man kann sich bei dem kleineren wie in einem Strudelbecken die ganze Zeit im Kreis treiben lassen. Der zweite Wasserfall den wir gesehen haben waren die Reggae Falls in der Nähe von Morant Bay, östlich von Kingston. Es handelte sich um einen deutlich breiteren Fall mit einer wahnsinnig starken Strömung, die uns fasst die Füße weggerissen hätte. Leider konnte man dort nicht ganz so gut schwimmen, aber die Landschaft, die Ruhe und die Abgeschiedenheit haben den Besuch definitiv unvergesslich gemacht.
Mein absolutes Highlight waren die Cane River Falls am letzten Wochenende. Kein breiter, dafür unglaublich spannender Wasserfall. Ich fühlte mich an meine Wanderungen durch eine bayerische Klamm erinnert, nur ohne Wandern und mit Schwimmen ;D. Durch steile Felswände züngelte sich eine nicht breite, aber enorme Wassermasse, die in ein Steinbecken nur so runterrauschte, um danach wieder zu einem Fluss zusammen zu kommen. Man konnte sich sogar unter den Fall, also mitten rein stellen. Allerdings waren dort einige Leute anzutreffen, hauptsächlich aber Einheimische.
Warum erwecken Wasserfälle so eine Lebendigkeit in mir? Ist es das Wasser? Manche würden jetzt sagen, bei deinem (Krebs-)Sternzeichen kein Wunder, dem würde ich mich jedoch nicht anschließen (Um meinen früheren Astro-Lehrer zu zitieren: HUMBUG!). Ich erfreue mich einfach weiterhin daran und finde vielleicht bald mehr über den Zauber der Wasserfälle heraus. 

Was gibt es sonst noch neues auf der Insel mit den Bergen?

Letztes Wochenende haben wir mit den Kids einer Basic School in der Kirche gesungen. Wir sangen 3,4 Kinderlieder und die Kids hatten viel Freude, sowie die Gemeinde hoffentlich auch. Am 6. Februar war der 73. Geburtstag von Bob Marley, welcher hoch feierlich zelebriert wurde. Bei einer großen „Soul rebel“ Party im Bob Marley Museum war unser Auftritt mit der Highschool, mit der wir seit kurzem kooperieren. Man findet uns hier ab 1 h 55 min und in einem kurzem Interview ab 2h 25 min. Wir fanden es richtig cool und den drei Schülern der Schule hats auch Spaß gemacht! Das traurigste Event der Woche war die Verabschiedung eines weiteren Freiwilligen. Hey Yannis, wir vermissen dich! Jaja, ist schon ein reges Kommen und Gehen bei Musicians n’uve badas…

Jetzt planen wir unsere nächsten Ausflüge und hoffen, für MoG noch das ein oder andere realisieren zu können. Noten sortieren, nach Möglichkeiten für Überäume schauen, etc. 

Ich sende allen Lesern viele liebe Grüße und möchte mich an dieser Stelle kurz für das bisher grandios positive Feedback zum Geblogge bedanken! 

Take care! 

biggamore