Lagune, Strand und erste Abschiedsgedanken

Helloooo Boys and Girls! Hier kommt wieder die volle Jamaikadröhnung! Genießt die Gedankenströme voller Sonne und Strand, Wärme und Sand! 

*aufgrund vom Mangel an Internet und Zeit sind dieser und der nächste Beitrag bereits 1-2 Wochen alt, aber nicht weniger karibisch^^ … Ich hole schnellstmöglich auch den nächsten Beitrag nach!*

Am mittleren Märzwochenende entschieden wir uns nach langer Diskussion (die Art von Gespräch, wo am Ende alle nur lachen, weil es irgendwann zu absurd wird) in Trench Town zu bleiben und nur kleine Ausflüge zu machen. Samstags zeigte uns Suarez einen Fluss, welcher ein mineralhaltiges und daher super gesundes Wasser enthält, der sogenannte Caymanas River. Dort war nicht viel los und auch wenn das Baden von besonders algiger Natur war, war es ein echt netter kleiner Ausflug.

Vergangenes Wochenende haben wir an der Nordküste verbracht, in der Nähe vom schönen Ort Port Antonio. Wir übernachteten in einem Guest House, welches dem Projekt gut bekannt ist und wo Suarez regelmäßig mit Freiwilligen vorbei schaut. Am wunderschönen Boston Beach liegt das Boston Beach Culture Center, welches unter anderem von einer Deutschen namens Nishan geleitet wird. Sie hat nicht nur ein großes, gemütliches Guest House, sondern führt im Culture Center ebenso wie wir ein Projekt mit Freiwilligen durch, wo die Kids aus der Gegend künstlerischen Unterricht sowie Hausaufgabenbetreuung etc. kostenlos erhalten. Doch zunächst ein Wort zur Hinfahrt:
Wir kamen erst eine ganze Weile nach dem Unterricht von Zuhause los. Dann schnappten wir uns einen Local Bus in Half Way Tree und fuhren, etwas später als geplant, eine wunderschöne Strecke entlang. Zunächst, da es Richtung Norden ging, konnten wir ein wenig Bergpanorama erblicken, um anschließend als die Nordseite der Insel erreicht wurde in östlicher Richtung an der wunderschönen Küste langzufahren. In Port Antonio mussten wir uns dann noch ein Taxi zu Nishans Place nehmen, denn das Boston Beach Culture Center sowie das Guest House befindet sich nicht direkt in der Stadt, sondern am atemberaubenden Boston Bay. Also fuhren wir zu ihr um unsere Schlüssel fürs Guest House zu holen und um uns ein bisschen Internet zu gönnen – denn das WiFi war in unserem Trench Town House bereits seit über einer Woche kaputt (hmpf, auf was man so alles in der Fastenzeit verzichtet ^^). Das Guest House war mit seiner breiten Terasse mit Hängematten, der schönen großen Küche und den bequemen Betten optimal für uns zum Abhängen und Pläne schmieden für die nächsten Tage. Den Samstag verbrachten wir zunächst in Port Antonio, was sich als ein unglaublich schönes Örtchen entpuppte und erfreulicherweise (zumindest für die Mädels unter uns, also Kira und mich) einiges an kleinen Shoppingmöglichkeiten zu bieten hatte, zumindest auf einem Craft Market direkt am Strand. Nach der kleinen Einkaufsrunde ging es dann wieder Richtung Nishan, doch mit einem Zwischenstop an einer Blue Lagoon. Ich bin ja etwas misstrauisch geworden wenn ich von vorigen Freiwilligen gehört habe, dass eine Sehenswürdigkeit besonders toll sein soll, wo doch jeder seinen eigenen Geschmack bei sowas hat. Die Blue Lagoon hingegen, die mir so wärmstens empfohlen wurde, hat sämtliche Erwartungen übertroffen. Dunkelgrünes bis -blaues Wasser umgeben von zahlreichen Bäumen und Sträuchern, Ruhe und Baden ohne Ende, das Meer am ende der Lagune bereits zu sehen und doch gefühlt so fern. Liebe Leute, wenn es euch mal nach Jamaika verschlägt und ihr nicht allzu viele Orte und Sehenswürdigkeiten anpeilen könnt, dann bitte, bitte nehmt wenigstens diese traumhafte Lagune mit! Und am Besten noch ne Runde Port Antonio, es lohnt sich unglaublich! Danach schauten wir noch eine Runde zum Boston Bay, wobei wir nach der ausgiebigen Baderunde in der Lagune uns nur an dem Anblick der Wellen ergötzten und das Baden im Meer auf den folgenden Tag darauf verlegten.
Der Sonntag, den wir tatsächlich ausgiebig zum Baden in wieder Meter hohen Wellen nutzten (hmm… Treasure Beach war jedoch mindestens genauso schön!), hatte außerdem im Culture Center einen Fun Day zu bieten. Für die Kids wurden haufenweise coole, vor allem selbstgemachte Spiele aufgebaut. Es konnten bemalte Holzfische geangelt werden, Münzen in Kisten geschnippt und Obstsorten gepuzzelt werden. Es war cool, dieses andere Freiwilligenprojekt in Action zu sehen. Es sind eben nicht nur wir in Trench Town, die gutes tun. Wenn man ein bisschen die Augen offen hält, findet man in ganz Jamaika wunderschöne Angebote für jedermann, wo Leute sich Gedanken gemacht haben, Lebenssituationen vor Ort zu verbessern. Big Up, Jamaika!

Was macht das sonstige Trench Town Leben? Es hat ein baldiges Ende vor sich. Der Unterricht stockt ein wenig, es kommen gerade wenig Kinder zum Unterricht vorbei. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mich das, wo ich in meinen letzten Wochen liege, nicht mehr so gestört hat. Es gab genug zu tun, zumindest in meinem Kopf, und vor allem auch was Shopping betrifft, so kurz vor der Weiterreise. Was bringt man als Souvenir nach Deutschland mit? Die Frage war gar nicht so einfach zu beantworten. Jamaika ist voller afrikanischer Einflüsse, doch will ich etwas rein afrikanisches mitbringen, wo ich doch meine Zeit in Jamaika verbracht habe? Außerdem kommt die traurige Tatsache dazu, dass vieles, was mich zu kaufen reizen würde, in Deutschland nicht alltagstauglich wäre, zum Beispiel diese quietsch bunten Kleider oder lange Taschen, Mützen, Strümpfe mit riesigem Hanfpflanzenmotiv drauf. Dennoch bin ich bereits das ein und andere Mal fündig geworden und freue mich schon auf das Verschenken der Sachen an die Lieben in der Heimat. 

3 Monate bleibe ich insgesamt auf der Karibikinsel. Jetzt kurz vor Schluss mache ich mir natürlich Gedanken, ob ich nicht hätte länger auf der Insel verweilen sollen. Abgesehen davon, dass das organisatorisch leider schwierig gewesen wäre (mehr als Touri-Visum ist aktuell sehr kostspielig und ein enormer bürokratischer Aufwand) kann ich für mich mit Sicherheit sagen, dass die 3 Monate absolut gereicht haben. Das liegt einerseits an der Sehnsucht nach der besseren Hälfte, andererseits hat unser Leben im Freiwilligenprojekt auch ab und zu Schattenseiten. Ich will endlich wieder sicher fließendes Wasser im Haus haben und nicht jeden Morgen nach dem Aufwachen darum bangen, ob die Toilettenspülung und die Dusche zu betätigen sind, oder ob überhaupt Wasser zum Trinken und Frühstück machen vorhanden ist. Ich will mich wieder freier bewegen können. Obwohl es nicht Freiheit ist, was ich hier vermisse, … es ist viel mehr Unabhängigkeit. Außerdem freue ich mich auf Zuverlässigkeit und Aufrichtigkeit. Das sind die Deutschen im Vergleich zu so manchen Jamaikanern nämlich viel mehr. Ich will nicht mehr die einzige Weiße sein, die dazu verdammt ist, von allen erst mal als Reiche abgestempelt zu werden. Ich sehne mich nach „Kultur“ (denn das recht „junge“ Jamaika hat nicht so viel an zB Museen zu bieten), nach Ruhe, nach einem größeren Bett. Es muss außerdem nicht immer Reggae sein 😀

Am besten lässt es sich folgendermaßen formulieren: Ich bin jamaika-müde. Dies bedeutet allerdings nicht, dass eine Liste aka „Was ich an Jamaika vermissen werde“ nicht doppelt so lang werden könnte wie die eben aufgeführten Stichwörter zu meiner Jamaika-Unlust. Vieles, was ich hier erlebt habe, muss ich erst eine Weile verarbeiten, so wird meine Sicht über Jamaika in den nächsten Wochen noch einige Wandlungen erleben, da bin ich mir sicher. Und ganz gewiss weiß ich, dass ich eine große Dankbarkeit empfinden werde für all die abgefahrenen kleinen und großen Erlebnisse, die meine Zeit gefüllt haben. 

Freunde der Blogleserei, erneut ein Dank fürs Lesen und fürs positive Feedback! Das Schreiben macht riesigen Spaß und hat mich meinen Jamaika-Trip viel intensiver spüren lassen. Ich denke darüber nach, mein bald startendes Ref auch zu verbloggen, aber bis dahin ist ja noch ein Wenig Zeit. 

Grüße ins endlich frühlingshafte Deutschland

soon forward!

 

Eine Antwort auf „Lagune, Strand und erste Abschiedsgedanken“

  1. Liebe Jamaica-Claudia ?, es macht soooo Spaß, Deinen Blog zu lesen und die Bilder zu sehen! Is ja echt Wahnsinn, wie braun Du geworden bist! Toll! Wünsche Dir jetzt in Amerika noch ganz viel Spaß und später natürlich einen superguten Rückflug!
    Glg Sabine

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