Nicht mal ein ganzes Jahr habe ich es in Deutschland ausgehalten, bevor ich wieder nach Ecuador zurückkehren „musste“. Nicht, weil es mir in Deutschland nicht gefällt, aber Ecuador ist für mich wie ein Magnet geworden, dem man irgedendwann nicht mehr widerstehen kann.
Viele Menschen konnte nicht verstehen, warum ich nochmal in den Flieger gestiegen bin und diese weite Reise auf mich genommen habe. Warum ich freiwillig 3 Wochen ohne fließendes Wasser lebe, mein Bett Abends von Ameisen und Kakerlaken befreie, mich von hunderten Moskitos stechen lasse.
Manchmal habe ich mich das auch selbst gefragt.
Aber als ich am 5. März nach 24-stündiger Reise in Guayaquil aus dem Flugzeug gestiegen bin, mit schwülen 30 Grad einer herzlichen Umarmung empfangen wurde, wusste ich sofort wieder, warum ich das tue.
Es sind die Menschen, die dieses Land zu dem machen, was es für mich ist. Die Herzlichkeit, die man in Deutschland oft vermisst, wenn man es anders kennt. Aber auch die Natur, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert, obwohl ich nun schon so viele wunderbare Orte kenne.
Die ersten beiden Wochen habe ich in El Empalme verbracht, einer Stadt im Norden von Guayas. Dort habe ich vor allem die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung genossen (siehe Fotos) und durfte einen Tag auf der Bananenplantage den Arbeitern über die Schultern schauen:
Danach ging die Reise weiter nach Olón. Als ich aus dem Bus gestiegen bin, fühlte es sich an, als wäre ich endlich wieder in meiner Heimat. Es fühlte sich an, als wäre ich nie weg gewesen. Und trotzdem hat sich so vieles verändert. Es waren unbeschreibliche Momente, als mir meine Gastmama in die Arme gefallen ist und gesagt hat, jetzt lässt sie ihre Tochter nie wieder gehen. Als mir auf der Straße mein ehemaliger Schüler aus der Musikschule begegnet ist und in Tränen ausgebrochen ist, weil er gar nicht glauben konnte, dass ich wieder hier bin. Aber auch, wieder am Strand zu laufen, in den bekannten Läden einzukaufen, von so vielen Menschen freundlich empfangen zu werden… Momente, die man nie wieder vergisst!
… und deshalb bin ich mir jetzt schon sicher: Früher oder später wird mich das Fernweh wieder packen und ich werde in das Flugzeug steigen, um all diese wunderbaren Menschen wiederzusehen und ein Stück Lebensfreude mit nach Deutschland zu bringen!
Hasta pronto, mi querido Ecuador!