Ankunft und erste Tage in Playas

Nachdem ich meine Sachen gepackt und mich von meinen Freunden verschiedet habe, ging es für meine Familie und mich am 13. Juli nach Amsterdam. Von dort bin ich am nächsten Morgen nach Ecuador geflogen, nachdem ich auch meiner Familie „chao hasta mayo“ gesagt habe. Nach 14 Stunden Flug, einem Zwischenstop in Quito und neuen Flugzeugbekanntschaften bin ich gut in Guayaquil angekommen. Am Flughafen wurde ich von Timea, einer anderen MoG aus Playas, ihrem Gastpapa und ihrer Gastoma empfangen. Meine erste Nacht in Ecuador haben wir in Guayaquil, in dem Haus von Timeas Gastoma, verbracht. Bevor wir aber geschlafen haben saßen Timea und ich  noch mehrere Stunden zusammen, haben geredet und wurden bis spät in die Nacht von der Musik einer fiesta im Haus gegenüber beschallt. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen haben wir uns noch das WM-Finale angeschaut und sind etwas durch Guayaquil gelaufen. Am Nachmittag sind Timea ihr Gastpapa und ich dann mit dem Bus nach Playas gefahren.

Dort angekommen habe ich endlich meine Familie kennengelernt, bei der ich für die nächsten 10 Monate leben werde und die ich vorher nur aus Briefen, Bildern und wenigen Emails kannte. 

Am Abend haben wir uns dann noch mit Timea und Lioba im Zentrum getroffen und sind ein bisschen durch Playas und am Strand entlang spaziert. 

In den nächsten Tagen habe ich mir Liobas Geigenstunden angesehen, die Schüler kennengelernt, im Chor mitgesungen und ein paar Vokabeln gelernt. Am freien Mittwochmorgen waren wir Freiwillige mit einem Freund am Strand. 

Im Kulturzentrum ist zur Zeit ziemlich viel los. Neben unseren Unterrichtsstunden und den Proben der „ola sinfónica“ für unser Konzert am Freitag finden noch viele verschiedene Kurse statt sowie Proben für die „Reinas de Playas“. Trotzdem finden Lioba und ich auch Zeit für Duos, wenn Schüler nicht oder später kommen. Das Zusammenspiel mach super viel Spaß!

Am Samstagmorgen waren wir wieder am Strand. Diesmal nicht nur schwimmen, sondern auch surfen. Ich freue mich darauf, es in den nächsten Monaten richtig zu lernen. Das restliche Wochenende haben Timea, Lioba und ich in Guayaquil verbracht. Wir haben das Konzert der dortigen Musikschule „Clave de sur“ angehört, getanzt und gefeiert. Es ist beeindruckend, wie selbstständig und weit das Projekt dort schon ist. 

Jetzt in der neuen Woche hatte ich schon ein paar eigene Geigenstunden. Das Unterrichten macht Spaß und trotz einiger fehlender Vokabeln klappt es schon ganz gut. Zu meinem Glück habe ich mit Raphaël aber auch einen sehr ambitionierten Schüler, der außer Spanisch auch Englisch, Französisch und ein bisschen Deutsch spricht. Die Verständigung klappt also meistens ganz gut. Insgesamt verstehe ich recht viel, aber noch lange nicht alles. Trotzdem kann ich mich mit meiner Familie, Freunden und Leuten in der Musikschule ganz gut unterhalten.

Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht – Ich bin jetzt schon länger als eine Woche hier! Und einerseits kommt es mir so vor, als wäre ich gestern erst angekommen, andererseits ist vieles schon zur Gewohnheit geworden, sodass ich mich gar nicht mehr so „neu“ fühle. Mir geht es sehr gut und ich fühle mich wohl hier.