Besuch aus dem Guasmo
Es ist Samstagmorgen. Wir sitzen bereits im Cacique und warten auf unseren Besuch aus Guayaquil. Ein paar Lehrer und Schüler aus der Musikschule im Guasmo kommen über das Wochenende zu uns nach Playas. Mit der typischen ecuadorianischen Verspätung kommen irgendwann am Vormittag gut mit Instrumenten beladene Tricimotos am Kulturzentrum an. Es gibt ein freudiges Wiedersehen und spannendes Kennenlernen. Nach einer kurzen Planungsphase geht es auch schon los. Wir bauen selber Instrumente aus recyclebaren Materialien. So entstehen nach einiger Zeit Kastagnetten aus Pappe und Bierdeckeln, Rasseln aus alten Flaschen, Steinen und Linsen, ein Xylophon aus Glasflaschen, Schellenkränze aus einem alten Eimer und Bierdeckeln, eine Flöte aus einem Rohr, Panflöten aus Rohren und alten FlipFlops und eine Trompete aus einem Schlauch. Nach der Fertigstellung und kunstvollen Bemalung unserer neuen Instrumente ging es auch schon gleich ans Musikmachen. Mit den Kastagnetten wird eine Salsa Clave geklopft, Samuel und Joni packen Posaune und Saxophon aus und das mitgebrachte Schlagwerk aus Guayaquil wird auch sofort genutzt, um unterschiedliche Rhythmen zu spielen.

unsere Kastagnetten

Bemalen der Rasseln

unsere Kastagnetten

Basteln der Kastagnetten

Bauen der Schellenkränze

Bauen und Ausprobieren der Panflöten

ein Xylophon im Bau

Ausprobieren der Flöte

Olivia spielt Panflöte

das fertige, sogar gestimmte Xylophon

Musik

Musik machen
Später geht es zum Mittagessen. Für unsere Gäste aus Guayaquil kocht netterweise Andrés, einer unserer Celloschüler, der eine Bar hier in Playas betreibt. Während die Guasmo-Leute ein bisschen die Zeit am Strand genießen verbringe ich ein paar schöne Stunden mit meiner Familie, bevor es wieder zurück ins Cacique geht. Am frühen Abend machen wir uns auf den Weg ins Zentrum. Gemeinsam spielen wir auf der Plaza Cívica ein paar Salsamelodien. Teile des Publikums werden animiert, mitzumachen. Ein Paar tanzt sogar zu unserer Musik.
Am Abend besuche ich mit zwei Freunden die Gruppe aus dem Guasmo. Übernachten kann sie bei Pilar, wobei für viele an Schlaf erstmal nicht zu denken ist. Einige sitzen im Haus und unterhalten sich entspannt, andere mischen draußen Cocktails und machen Späße. Pünktlich um Mitternacht wird dem einen Koordinator der Clave de Sur zum Geburtstag gratuliert. Natürlich mit der hier typischen Geburtstagstorte, die nicht fehlen darf!
Kurze Zeit später mache ich mich gemeinsam mit Pablo und Franklin wieder auf den Nach- Hause-Weg, um wenigstens etwas Schlaf vor der nächsten musikalischen Einheit am Sonntag zu bekommen.
ein bisschen Sport am Abend darf nicht fehlen…

unterwegs mit Franklin und Pablo

unterwegs mit Franklin und Pablo
Pünktlich zur verabredeten Zeit stehe ich am nächsten Morgen vor dem Cacique. Von den Organisatoren bisher keine Spur… ich treffe nur auf Joni und zwei Schüler. Allen steht die Länge, oder besser gesagt Kürze der Nacht ins Gesicht geschrieben. An die „hora ecuatoriana“ sind wir zwar eigentlich schon gewöhnt, doch auf zwei Stunden Warten sind wir nicht eingestellt. Aber irgendwann kommen sie dann endlich, unsere Musiker aus der großen Hafenstadt. Wieder geht es zu den Instrumenten und wir spielen gemeinsam ein paar Stücke. Später geht es wieder für eine Weile an den Strand, um das Meer und die mittlerweile herausgekommene Sonne zu genießen.
Am späten Nachmittag werden unsere Instrumente zusammen gepackt. Wieder geht es ins Zentrum. Diesmal spielen wir im Parque Infantil, legen Rasseln und unsere selbstgebauten Instrumente aus. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Stromanschlüssen für die Klaviere und den Bass, kommt später doch wieder gute Musik zusammen. Herumstehenden Kindern und dem restlichen Publikum werden die Rasseln und übriggebliebenen Instrumente in die Hand gedrückt. Gemeinsam entstehen lateinamerikanische Salsaklänge und sogar unser Paar vom letzten Abend hat wieder zu uns gefunden und tanzt zu unserer Musik.
Nach dem Musizieren werden die Instrumente eingepackt und unsere Gäste nach Hause verabschiedet.
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