Vierundzwanzig Stunden

In meinen ersten Wochen in Ecuador musste ich, wenig überraschend, feststellen, dass der Tag auch hier nur vierundzwanzig Stunden hat. So müssen die vielen Dinge, die man unbedingt alle erleben will, eben auf diese vierundzwanzig Stunden aufgeteilt werden. „Keine Minute Langeweile“ lautete das Motto. Etwas mehr als drei Wochen bin ich nun in Ecuador – doch es fühlt sich an, als wäre ich seit Monaten hier. Denn was ich schon alles erlebt habe, könnte gleich mehrere Tagebücher füllen.

Nach der ersten Unterrichtswoche und einem Besuch des Stadtzentrums von Guayaquil ging es am Morgen des 3. November spontan zum Busterminal. Zusammen mit Olivia, Jenny, Miriam, Hannah und Maïa, alles Freiwillige in Clave de Sur, wollte ich das Wochenende nutzen, um das schöne Land wieder ein bisschen zu bereisen. Wir fuhren also mit der metrovía, dem öffentlichen Bus, zum Terminal und schauten uns dort nach einem Reiseziel um. Letztlich bekam „Strand“ deutlich mehr Stimmen als „Berge“, und so fuhren wir mit dem Bus etwa zweieinhalb Stunden nach Santa Elena.

Dort verbrachten wir zwei entspannte Tage, in denen wir viel badeten, sangen, joggten und das Ufer erkundeten. Außerdem versuchten wir, möglichst viel Spanisch zu sprechen – auch untereinander. Das war unterhaltsamer und gleichzeitig verbesserten wir uns in der Sprache. Sonst war auch viel Englisch dabei – Maïa nämlich kommt aus Los Angeles, sie ist mit einer anderen Organisation in Guayaquil. Die multilinguale Atmosphäre reicherte ich natürlich noch mit ein paar Wörtern Bayrisch an…

Am nächsten Nachmittag mussten wir auch schon wieder die Heimreise antreten – was nicht ganz einfach war, denn nach dem verlängerten Wochenende wollten nicht nur wir zurück nach Guayaquil. Irgendwie schafften wir es aber in einen Bus und kamen noch vor der Dunkelheit wieder in unserer Stadt an. Nach kleineren Irrungen und Wirrungen – die Busfahrpläne sind in Guayaquil etwas unübersichtlich – schafften wir es schließlich sogar nach Hause. Am Terminal hatte ich vorher noch die Amerikaner wiedergetroffen, denen Vincent und ich bei der letzten Reise begegnet waren – so groß scheint Ecuador wohl dann doch nicht zu sein…

Tags darauf starteten wir wieder in den Musikschulalltag. Ein normaler Wochentag beginnt für mich meistens um etwa acht Uhr früh, wenn ich aufstehe und mich zum Joggen fertigmache. Gemeinsam mit ein paar anderen Freiwilligen – manche sind öfter dabei, manche weniger oft – geht es dann zum Park „Stella Maris“, der mehrmals umrundet wird, bevor ich zurück zu meinem Haus laufe und mich erst einmal unter die Dusche stelle. Einmal wurden Vincent, Nicolas und ich auf dem Rückweg von einem fußballbegeisterten Ecuadorianer angesprochen, der gar nicht mehr damit aufhören wollte, uns deutsche und französische Fußballspieler aufzusagen. Amüsant war dabei besonders seine Aussprache der Namen „Schweinsteiger“ und „Augenthaler“.
Um etwa halb zehn mache ich mir Frühstück – zugegebenermaßen die Mahlzeit am Tag, auf die ich mich am wenigsten freue, kommt das „Brot“ hier doch meiner Meinung nach nicht im Ansatz an das daheim heran. Macht aber nichts, Hauptsache man wird satt – und so geht es dann um zehn Uhr los in die Musikschule.

Dort habe ich gleich meine erste Unterrichtsstunde, wenn mein Schüler kommt – oder sollte ich lieber schreiben, „falls“? Clay jedenfalls nimmt die Anwesenheit offenbar nicht ganz so ernst wie andere Schüler… Es gibt aber auch sonst genug zu tun; Noten durchschauen, Unterricht vorbereiten, sich mit den anderen Lehrern austauschen. Um zwölf ist dann eigentlich Mittagspause, nur montags findet noch eine Reunión der Freiwilligen statt. Dort wird besprochen, was in der Woche ansteht, ob es Wünsche oder Beanstandungen der Eltern der Schüler gibt, und wie es uns in den Familien geht. Danach schlendere ich zurück nach Hause, wo es Mittagessen gibt – hatte ich schon mal erwähnt, dass meine Gastmutter eine tolle Köchin ist?

In der Mittagspause ist es meistens zu heiß, um wirklich etwas Sinnvolles zu tun. Im Optimalfall schaue ich im Internet nach neuen Noten für meine Schüler, die ich dann in der Musikschule ausdrucken kann, antworte auf Nachrichten aus Deutschland oder schreibe an einem Blogartikel. Oft mache ich aber auch einfach Siesta oder gehe mit anderen Freiwilligen in den Park. Um kurz vor drei Uhr nachmittags mache ich mich wieder fertig – man duscht hier zum Beispiel auch gerne mehrmals am Tag – und gehe wieder zur Musikschule. Das darf ich mittlerweile alleine; zu Beginn wurde ich immer noch von einem meiner Gastbrüder begleitet. Irgendwann hat mir José Luis gesagt, wenn es für mich kein Problem sei, könne ich ab jetzt auch alleine gehen – und für mich ist es kein Problem, weil der Weg wirklich nicht weit ist und ich mich sicher fühle. Nachts ist man immer in Gruppen unterwegs, aber tagsüber muss man auch allein keine Angst haben.

Mein Stundenplan hat sich im Laufe der Wochen mittlerweile deutlich geändert – mittlerweile bin ich auch ganz froh, wenn ich mal eine Stunde Pause habe. Gerade der Unterricht mit den Anfängern an der Geige sind mitunter recht anstrengend. Aber es macht Spaß, wenn man sieht, wie die eigenen Schüler Fortschritte machen – besonders von meiner Klavierschülerin Tiffany bin ich ganz begeistert. Dienstagabends findet außerdem ein Geigenensemble statt, dass von Paúl geleitet wird – wir üben gerade am Tanz der Zuckerfee aus Tschaikovskys Nussknacker.

Am Abend, wenn es nicht mehr so heiß ist, wird manchmal Fußball gespielt – eine sehr interessante Variante von Fußball, in der man den Ball wegen der schwachen Beleuchtung kaum sieht und es mehr um Körpereinsatz statt Taktik geht. Trotzdem macht es großen Spaß, ich habe selbst schon mehrere Tore geschossen. Immer ein lustiger Moment: Wenn zum Beispiel eine Mutter mit Kinderwagen den Fußballplatz überqueren will, wird das Spiel sofort unterbrochen und alle heißblütigen Angriffe kommen zum Stillstand. Hat die Mutter den Beton verlassen, werden die Emotionen auf dem Spielfeld wieder eingeschaltet und der Kampf geht weiter. Die Zeit vergisst man während des Spiels völlig, das Bedürfnis zu schlafen hat man erst am Morgen danach…

Immer wieder unterbrechen auch andere Ereignisse den Alltag. Am 7. November zum Beispiel gibt es eine Überraschungsparty für Miriam, in deren Geburtstag wir hineinfeiern. Es wird cerveza getrunken, Salsa getanzt und Kuchen gegessen – frisch gebacken ein paar Stunden zuvor. Einen Tag später wollen Paúl, Hannah, Sarah, Maïa und ich im Teatro Centro de Arte den Geiger Alexander Markov sehen – doch da sind wir nicht die einzigen. Der Besucherandrang ist so groß, dass schon bei unserer Ankunft zwanzig Minuten vor Konzertbeginn die Türen verschlossen sind. Und dabei stehen vor dem Konzerthaus nochmal so viele Menschen, dass man einen ganzen Saal füllen könnte… So geht es eben wieder zurück, und wir hatten immerhin einen Ausflug in die Stadt samt dreiviertelstündiger Taxifahrt mit sechs Passagieren plus Fahrer in einem Auto. So macht man das hier…

Am Freitag in der Früh startet die Integrationsreise für alle Mitarbeiter der Musikschule. Alle Freiwilligen sind dabei, und einige Ecuadorianer wie Marcos, Allan, Diego, Gary, Juleisy, Maherly, und Jorge. Ich stehe zum vereinbarten Treffpunkt um sechs Uhr früh an der Musikschule – es hieß, dass alle pünktlich sein sollten. Nach einer Viertelstunde kommen ein paar andere Freiwillige dazu, der erste Ecuadorianer kreuzt nach etwa dreißig Minuten auf. Los geht es letztlich um kurz nach sieben. Das mit dem Zeitverständnis muss ich wirklich noch lernen…

Die Reise selbst wird ein voller Erfolg. Wir fahren mit Bus und Dschungel-Taxi zu einer Unterkunft in der Nähe von Zhagal. Das Haus steht direkt neben einem kleinen Fluss, rundherum nur Bäume und Kokospflanzen. Wenn wir auf dem Gelände umhergehen, sollen wir immer einen Stock haben, wegen der Schlangen… auch deshalb setzen wir uns erst einmal unter das Zeltdach (es regnet ein wenig) und machen Musik. Mit dabei sind auch Tanja und Daniel, zwei Freiwillige aus Olón, mit denen wir uns am Terminal in Guayaquil getroffen haben.

Insgesamt werden die drei Tage meine unterhaltsamstes, aber gleichzeitig matschigstes Wochenende seit Langem. Der ständige Nieselregen macht die Erde zur Schlamm und den Weg von A nach B zur Schlitterpartie. Außerdem schmücken wir uns während der Reise mit Mückenstichen am ganzen Körper…

Am Samstag verbringen wir den halben Tag an den heißen Quellen, zu denen wir mit einem Pick-Up durch den Dschungel gefahren werden. Die Außentemperatur ist angenehm kühl, weil die Wolken die Sonne verdecken und es immer wieder regnet. Die natürlichen Pools sind deshalb wie eine wunderbare Badewanne zur richtigen Zeit. Später, wieder in unserer Unterkunft, machen wir noch Kakao und grillen Yucca. Und weigern uns natürlich, mit der Dunkelheit ins Bett zu gehen. Wenn die vierundzwanzig Stunden schon im Normalfall nicht reichen, dann in Zhagal erst recht nicht. Es gibt so viele interessante Gespräche zu führen, so viel Musik zu hören – da ist das Bett eher eine langweilige Alternative. Betten gibt es übrigens nicht wirklich genug; ich selber teile mit mir Vincent und Nicolas ein Doppelbett. Damit wir alle draufpassen, legen wir uns quer hin – die Beine baumeln dabei eben in der Luft. Kein Problem – für die paar Stunden Schlaf würde sich eine bequeme Position sowieso nicht lohnen…

Zurück in Guayaquil steht dann noch ein Abschied an: Vincents Zeit in Ecuador ist zu Ende, er fliegt mit Rucksack und Gitarre zurück nach Deutschland. Seine Gastfamilie kommt mit dem Auto und bringt sein Gepäck, wir verabschieden uns alle herzlich und winken bis zum letzten Augenblick. Nun geht es also ohne meinen Reisekumpan weiter… aber spätestens beim Nachbereitungsseminar werden wir das „Liebchen aus Lützelflüh“ wieder anstimmen. Und die Jogger-Ehre werde ich hochhalten, das verspreche ich dir, Vincent! Auch wenn niemand von uns nach dem Joggen im Park so toll Yoga, Spagat und Handstände machen kann.

In der Tat fühlt sich das erste Mal Joggen ohne Vincent am nächsten Morgen gleich ganz anders an. Trotzdem ist das der beste Start in den Tag – und in die neue Woche. Keine Müdigkeit vorschützen, ist die Parole, auch wenn eigentlich ein bisschen Schlaf von Zhagal nachgeholt werden müsste… aber auf den kann man hier wohl am ehesten verzichten. Irgendwie muss man ja alles in den 24 Stunden unterbringen…

Als kleines Schmankerl hier noch die Aufnahme von „Mein Liebchen lebt in Lützlflüh“:

Lernend lehrend

Vor dem Start des letzten Prozesses 2018 gibt es am 27. Oktober schon einmal einen Vorgeschmack auf die Musik: Am späten Abend findet das Jubiläumsfest von „Mi Cometa“ statt. Movimiento Mi Cometa nennt sich die Organisation, die hier im Guasmo verschiedene Projekte leitet und die mit Musiker ohne Grenzen zusammenarbeitet. Ihr gehört auch das Haus, das wir als Musikschule nutzen. Zum 28-jährigen Bestehen gibt es nun eine Feier auf dem Fußballplatz neben der Musikschule.

Wer sich unter einem Fußballplatz eine große Rasenfläche vorstellt, kommt offensichtlich nicht von hier. Im Guasmo gibt es ein paar Betonplätze, auf die man zwei Tore gestellt hat – fertig ist das Fußballfeld. Schon am Nachmittag fangen wir an, Bühnenteile aus der Musikschule zu schleppen und draußen wieder aufzubauen – nach kurzer Zeit sind alle total verschwitzt. Das ist hier eben Ecuador im Oktober und kein deutscher Herbstnachmittag…

Das Fest beginnt offiziell um acht Uhr, aber mit der Zeit nimmt man es hier meist nicht ganz so genau. Beim Warten lernen wir zwei Franzosen kennen, die von der Organisation Una opción más kommen und hier in den nächsten Monaten Französischunterricht geben werden. Um halb neun trudeln die ersten Gäste ein, etwa eine Stunde später gibt es dann den ersten Auftritt: Eine Schülerband mit drei kleinen Sängerinnen entzückt die Zuschauer. Als nächstes kommt Vincent auf die Bühne, der sich mit drei Stücken auf der Gitarre schon einmal von den Menschen hier verabschiedet – in drei Wochen geht es für ihn zurück nach Deutschland. Highlight ist dann die Band der ecuadorianischen Musikschulmitarbeiter, in der mein Cousin Jairo das Schlagzeug spielt. Das heißt, er spielt es nicht nur, er geht völlig darin auf – wie die ganze Band, die das Publikum begeistert. Immer wieder gibt es „Otra, otra!“-Rufe – zu Deutsch: „Zugabe!“

Der Fußballplatz ist gut gefüllt

Vincent beim Aufbauen

Mittlerweile ist es recht kühl geworden – höchste Zeit, sich zu bewegen. Nach ein paar weiteren musikalischen Einlagen wird Salsa getanzt. Auf dem ganzen Platz hält es niemanden mehr auf den Stühlen, alle fühlen den Rhythmus. Auch ich füge mich natürlich ein, auf dem Vorbereitungsseminar wurden wir ja auch auf Salsa ein bisschen vorbereitet… Später gibt es dann langsamere Tänze, bis der Abend ausklingt und wir von der Musikschule die Bühne wieder abbauen dürfen. Alle helfen zusammen und spornen sich gegenseitig an – und irgendwann ist dann auch das schwerste Teil wieder in die Musikschule geräumt. Todmüde komme ich zuhause an und falle sofort ins Bett.

Die neue Woche beginnt sportlich: Mit ein paar Freiwilligen und Allan habe ich mich zum Joggen verabredet. Wir laufen zum Park „Stella Maris“ mitten in Guasmo, der wirklich nett angelegt ist mit Bäumen, einem Spielplatz und Sportgeräten. Dafür haben wir diesmal aber keine Blicke übrig, sondern quälen uns Runde um Runde um den Park herum. Irgendwann geht es wieder zurück, zuhause kurz Duschen und Frühstück, dann ist es auch schon zehn Uhr und der Arbeitstag in der Musikschule fängt an.

Dort, in Clave de Sur, gibt es erst einmal ein kleines Briefing für die Neulinge. Mir wird gezeigt, wo die Instrumente sind, welche Musikräume es gibt, was alles in der Musikschule zu tun ist und was ich sonst noch so wissen muss. Wie ich starten auch Jenny, Sarah, Olivia und Hannah in ihren ersten kompletten Prozess. Miriam kümmert sich um die Geigen und das Cello, Moritz setzt die Gitarren wieder in Stand. Samuel, Vincent und Nesta sind die „alten Hasen“, sie übersetzen auch noch für uns, wo es nötig ist. Immerhin: Nach mittlerweile anderthalb Wochen in Ecuador kann ich endlich mehr sagen als „Sí, gracias“ und muss immer seltener nachfragen, was mein Gesprächspartner meint. Trotzdem ist es natürlich noch schwierig, immer mitzukommen – zum Beispiel bei meiner Gastmutter. „Wenn du Filadelfia verstehst, wirst du jeden verstehen“, sagt José Luis oft lachend zu mir. Tatsächlich spricht sie sehr undeutlich und sehr schnell… aber sogar sie lobt, mein Spanisch sei besser geworden.

 

Mein Stundenplan ist zu Anfang noch ziemlich leer. Koordinator Marcos erklärt mir, dass sich in den nächsten zwei Wochen noch viele Schüler eintragen werden. Und wirklich müssen wir Freiwilligen nun ständig unsere Pläne checken, da sich stündlich etwas ändert. Am ersten Tag warte ich zunächst erfolglos auf einen eigentlich eingetragenen Geigenschüler, übe dann aber stattdessen selber ein bisschen, weil der Schüler nicht kommt. Da werde ich plötzlich von Marcos gerufen: „Du hast gerade keinen Unterricht, oder? Hier, das ist Tiffany, sie spielt Klavier.“ Also gebe ich eben Tiffany Klavierunterricht.

Im Unterricht entsteht eine merkwürdige Situation: Zwar bin ich der profesor, also der Lehrer, aber gleichzeitig bin ich darauf angewiesen, dass meine Schülerin mich mit der Sprache unterstützt. Dieser Ausgleich lohnt sich: Wir machen beide Fortschritte, am Ende der Stunde hat Tiffany gelernt, wie man eine C-Dur-Tonleiter mit beiden Händen spielt, und ich weiß, was „Finger“ auf Spanisch heißt. Ich bin zufrieden und verabschiede mich lobend von meiner Schülerin.

So ungefähr läuft auch der zweite Tag – warten, in der Musikschule helfen, dann taucht auf einmal ein Schüler auf. Unser Arbeitstag ist gegliedert in zwei Abschnitte: Unterrichtet wird von 10 bis 12 Uhr und nach der Mittagspause von 15 bis 20 Uhr. Eine Unterrichtsstunde dauert laut Stundenplan 60 Minuten, aber dabei ist natürlich auch die eigene Einschätzung gefragt: Mit der achtjährigen Schülerin mache ich natürlich kürzeren Unterricht als mit dem achtzehnjährigen Schüler. Wenn ich gerade nicht unterrichte, spiele ich zum Beispiel die neu überarbeiteten Geigen Probe oder sortiere das Notenarchiv der Musikschule. Und hin und wieder komme ich dazu, ein paar Seiten El Principito zu lesen, den „Kleinen Prinzen“ auf Spanisch.

Am Dienstag gebe ich auch das erste mal Geigenunterricht – mit Hernán übe ich das Notenlesen und ein Stück mit leeren Saiten. Auch der erste Finger kommt noch dazu, bevor die Stunde endet. Beim nächsten Mal wird dann der zweite Finger gelernt… Jede Schülerin und jeden Schüler unterrichte ich zweimal in der Woche, das ist natürlich toll für den Übefortschritt. Allerdings kann ich keine Hausaufgaben aufgeben, da die meisten kein eigenes Instrument daheim haben. Paúl, der in meinem Alter ist und den ich am Nachmittag zum ersten Mal unterrichte, ist so motiviert, dass er fast den ganzen Tag an der Musikschule Geige übt. Irgendwo findet man eigentlich immer Platz, auch wenn man mit seinem Schüler des Öfteren umziehen muss, weil zum Beispiel jemand ins Klavierzimmer muss. Deswegen weiche ich manchmal auch auf den Gang aus – aber das stört nicht, denn die Musik funktioniert überall.

Mein Stundenplan füllt sich derweil mehr und mehr. Für den Mittwoch bekomme ich einen neuen Klavierschüler – Clay, der so alt ist wie ich und noch nie ein Instrument gespielt hat. Aber die fehlende Erfahrung macht er mit Motivation und Aufmerksamkeit wett. Ich habe auch generell das schöne Gefühl, dass alle meine Schüler ihr Instrument wirklich spielen wollen und Lust auf den Unterricht haben. Es stört sie auch nicht, dass ich manchmal etwas unbeholfen herumstöpsle, weil ich das spanische Wort für irgendetwas nicht weiß – ich musse eben genauso wie meine Schüler noch lernen. Am Nachmittag unterrichte ich wieder Tiffany, mit der ich zum ersten Mal mit Noten spiele. Am Abschluss des Prozesses, der bis kurz vor Weihnachten läuft, soll es wieder ein Konzert geben – bei dem nur Weihnachtslieder gespielt werden sollen. Ich übe also mit Tiffany „Jingle Bells“ und lasse mir von ihr den spanischen Text vorsingen. Ashley an der Geige ist noch nicht ganz so weit, mit ihr spiele ich leere Saiten und klatsche Rhythmen. Und in den Freistunden arbeite ich im Kopf schon an Ideen für kleine Ensembles…

Zuhause lebe ich mich derweil immer besser ein. Das Spanisch funktioniert wie gesagt schon besser, Jairo muss immer seltener die Übersetzungsfunktion seines Handys bemühen. Außerdem darf ich mittlerweile tagsüber alleine den etwa dreiminütigen Fußweg zwischen Haus und Musikschule gehen, was mich ein bisschen unabhängiger macht. Rechtzeitig zum Mittagessen bin ich immer daheim – denn meine Gastmutter ist eine tolle Köchin. Außerdem helfe ich, wo ich kann, zum Beispiel beim Abwasch. Am Mittwoch bin ich leider etwas erkältet, was wohl an der starken Klimatisierung in der Musikschule liegt. Deswegen kommt es mir gerade recht, dass am Donnerstag wegen eines Feiertags kein Unterricht stattfindet – und ich mich richtig ausschlafen kann.

Zuvor gibt es am Mittwochabend noch einen besonderen Leckerbissen: Mit Paúl, Isis, Miriam, Hannah und Vincent fahre ich ins Zentrum von Guayaquil, um in ein Konzert des städtischen Symphonieorchesters zu gehen. Gespielt wird Mahler, 3. Symphonie, der Eintritt ist frei. Der Konzertsaal schaut toll aus, noch toller sind die Musiker – der Abend wird ein Genuss. Danach steigt in Clave de Sur, kurz cds, noch eine Halloweenparty, aber ich bin dafür dann doch zu kränklich und gehe lieber ins Bett.

Weil am Freitag frei ist, geht es für mich erst nächste Woche mit dem Unterrichten weiter. Ich freue mich schon auf meine Schüler! Und die freien Tage werde ich jetzt nutzen, um wieder ganz gesund zu werden…

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Für die Lyrikfreunde: Ein Reisebedicht

Für die Lyrikfreunde unter den Lesern gibt es meinen Beitrag über die Reise mit Vincent auch in Gedichtform:

Reisebedicht (für solcherlei Wortwitze ist sonst ein Freund von mir zuständig, aber den habe ich hier nicht dabei…)

Weiche Sessel, lange Stunden
Kilometer überwunden
Kalte Busse, warmes Zimmer
Hähnchen unterm Lampenschimmer.

Dicht gedrängt ans blaue Meer
Über hügeligen Teer
Suche nach der Unterkunft
Hilfe von der Fischerzunft
Techa Roja heißt das Ziel
(Kostet auch nicht allzu viel)
Große Zimmer, tolle Sicht
Leider fließt das Wasser nicht
Handstand machen, Baden gehen
Bis die kalten Winde wehen
Schlafen? Wir? Nein, jetzt noch nicht
Wir vertonen ein Gedicht
Freestylpe-Rap von A bis Z
Malen, Singen, dann ins Bett.

Acht, neun Uhr am morgen schon
Nach Mompiche, dort Bolón
Wandern an den schwarzer Strand
Fotos an der Felsenwand
Und mit frisch gestärktem Mut
Durch die wilde Wasserflut
Angelangt am trock‘nen Hafen
Erstmal eine Runde schlafen.
Dann fürs Kochen wieder fit
Doch der Ofen spielt nicht mit
Ist egal, es schmeckt auch so
Am Lagerfeuer sowieso
Musik und Rap bis in die Nacht
Es wird gesungen und gelacht.

Der letzte Tag, ein Bad am Morgen
Frühstück ohne Ofen-Sorgen
Tischtennis statt Dschungel-Gang
Vor den Schlangen ist uns bang
Aufräumen, Zusammenpacken
Denn die Zeit sitzt uns im Nacken
Kurz zu „Noname“ und zum Boss
Dort ein herzliches „Adiós“
Unterholz und Stacheldraht
Ersparen uns ein Wellenbad.
Es fährt, wir haben nochmal Glück
Der letzte Bus mit uns zurück.

Schlaflose Stunden, dann das Ziel
Am nächsten Tag: Guayaquil
So anstrengend die Busfahrt war
Nun sind wir glücklich wieder da
Musik, viel Spaß und kleine Preise –
Das war meine erste Reise.

Robin Waldenburg

Vom schwarzen Strand und dem Liebchen aus Lützelflüh

Nachdem sich der Beginn des neuen Prozesses nach hinten verschoben hat, habe ich plötzlich eine Woche mehr Freizeit. Wie heißt es so schön – unverhofft kommt oft. Getreu diesem Motto starte ich völlig ungeplant am Montagmorgen eine kurze Reise mit Vincent, einem anderen Freiwilligen aus der Musikschule. Vincent ist schon seit Januar in Ecuador und war die letzten beiden Monate reisend unterwegs. Einen besseren Mitreisenden könnte ich mir also nicht wünschen…

Wohin wir überhaupt wollen, wissen wir erst einmal noch gar nicht. Vincent hat etwas davon gesagt, dass er in Olón noch einen Zimmerschlüssel zurückgeben muss, außerdem sind die Wasserfälle in Baños und der Strand in Mompiche mögliche Ziele. Von Letzterem hat offenbar Robin sehr geschwärmt – ein anderer Freiwilliger, der vor Kurzem in Guasmo war. So kennt man hier immerhin meinen Namen…

Während der Busfahrt durch Guayaquil mit dem metrovía haben wir viel Zeit, über unser Ziel nachzudenken. Schließlich entscheiden wir uns, der Empfehlung meines Namensvetters Glauben zu schenken und Richtung Mompiche aufzubrechen. Etwa eine Stunde später steigen wir in den Reisebus nach Esmeraldas. Die Sitze sind bequem, die Temperatur ist angenehm – doch nach acht Stunden schmerzt auch der weichste Sitz. Außerdem ist es schon dunkel, und so beschließen wir, die Nacht in Esmeraldas zu verbringen. Wir checken in einem kleinen Hostel ein, das genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist: Ein Bett, Klo und Dusche – also alles, was das Herz begehrt. Wir laden dort unser Gepäck ab, dann suchen wir uns ein kleines Restaurant am Straßenrand. Dort esse ich arroz con poyo, Hühnchen mit Reis. Gesättigt kehren wir zurück ins Hostel und stellen den Wecker für den nächsten Tag auf halb sechs Uhr morgens. Vincent spielt noch ein Gutenachtlied auf der Gitarre, dann machen wir das Licht aus. Und den Ventilator auch – denn ab einem gewissen Wert müsste man für den Strom bezahlen. Da schwitzen wir lieber ein bisschen.

Am nächsten Morgen geht es früh mit einem kleineren Reisebus weiter nach Mompiche. Innerlich jubeln wir: Der Bus hat keinen Fernseher. Am Tag zuvor mussten wir unfreiwillig drei oder vier Ballerfilme anschauen, in denen kaum Dialoge, sondern fast nur Schüsse verstand. Stattdessen gibt es nun etwas ecuadorianische Musik, mit der die Zeit beschwingt vergeht. Über eine bergige Straße geht es etwa zweieinhalb Stunden immer wieder hoch und runter, dann sind wir da. Vielleicht fünfzig Meter vor uns: Das Meer.

Nun heißt es: Finde die Unterkunft. Und zwar die richtige. Das ist leichter gesagt als getan – Hostel um Hostel reiht sich aneinander, obwohl das Dorf – denn viel mehr ist Mompiche nicht – gar nicht so touristisch wirkt. Wir gehen den Strand entlang und fragen uns, wo wir einchecken sollen, da winkt uns einer der zahlreichen Fischer: Er meint, am Ufer, von dem wir kommen, sei es teurer – wir sollten geradeaus weitergehen und in dem Haus mit den roten Dächern nach „Copy“ fragen. Wir befolgen den Rat – und bereuen es nicht. El techo rojo wirkt ein bisschen wie eine Hippie-Bude, alles ist sehr provisorisch, es gibt kein fließendes Wasser. Die Aussicht aus dem hoch gelegenen Zimmer ist aber fantastisch. Wir sprechen mit Copy, dem Besitzer, der das Hostel erst kürzlich übernommen hat und momentan dabei ist, es wieder aufzubauen. Er ist Argentinier und ein echtes Original. Wir unterhalten uns kurz mit ihm, dann geht es wieder ins Dorf, um ein verspätetes Frühstück einzunehmen. Für zusammen fünf Dollar bekommen wir ein Menü mit Suppe, Hauptgericht und Saft. Übrigens in einem Restaurant, das seine Gäste mit dem Logo des Barcelona S.C. Guayaquil lockt – dem wohl beliebtesten Fußballverein Ecuadors.

Den Nachmittag verbringen wir mit verschiedensten Aktivitäten. Vincent übt sich im Jonglieren und macht Handstände, während ich alle paar Sekunden von der Slackline falle. Natürlich gehen wir auch baden, wobei ich zunächst kein hundertprozentig wohles Gefühl habe, weil ich nicht plötzlich von einem toten Fisch angespült werden will – am Strand haben wir zuvor viele Krebse, lebende Muscheln und eben Fischleichen gesehen. Aber die Sorge ist unbegründet und die hohen Wellen machen einfach Spaß. Etwas später kommt ein junges Pärchen aus den USA vorbei, das zum Surfen in Mompiche ist. Wir unterhalten uns nett, dann zeigt mir der Mann seine Slackline-Fähigkeiten und jongliert mit Vincent im Duo. Danach will ich an den Strand, um ein bisschen zu joggen – gefriere aber auf der Stelle in meinen Bewegungen: Vor mir schlängelt sich eine schwarz-gelbe Schlange durch den bewachsenen Untergrund. Da habe ich dann doch etwas zu viel Respekt und laufe lieber in die andere Richtung los. (Copy übrigens später auf Nachfrage: Giftige Schlangen? Klar, gibt es hier überall…)

 

Zum Abendessen kochen wir uns Nudeln mit einem Gemüseeintopf auf der Hostel-Küche. Ich kenne so etwas gar nicht, aber Vincent erklärt mir, dass es hier fast bei allen Unterkünften Camping-Küchen gibt, die die Gäste nutzen können. Überall erinnern einen nette Schilder, hinterher bitte auch abzuspülen… Das tun wir natürlich, und hinterher beginnen wir einen kreativen Abend auf unserem Zimmer, bei dem wir freestyle rappen und eines meiner Gedichte vertonen: Das „Liebchen aus Lützelflüh“ gibt es wohl auch bald als Song… 😉

Der nächste Tag beginnt wieder im Barcelona-Restaurant: Und zwar mit einem Gericht, von dem mir Vincent vorgeschwärmt hat. Bolón ist eine Kugel aus grünen Bananen, gefüllt mit zerflossenem Käse. Vincent jammert schon, dass es für ihn bald keine Maduros und Verdes mehr geben wird – in Deutschland werden fast nur Guineos importiert. Gestärkt von der ecuadorianischen Speise ziehen wir los zum playa negra – oder, wie Copy und die anderen Argentinier vom Hostel sagen: „plascha negra“. Und tatsächlich: Am „schwarzen Strand“ ist der Sand tiefschwarz, er fühlt sich auch ganz anders an als gewöhnlicher Sand. Wir wandern ein bisschen am Strand entlang, finden eine kleine Höhle und klettern über ein paar Felsen. Und wir schießen tolle Posen-Fotos…


Als wir wieder in Mompiche ankommen, ist die Flut deutlich angestiegen. Nur mit Mühe schaffen wir es, mehr nass als trocken am Hostel anzukommen. Vincent ist schlauer gewesen, er hat seine Badehose an… ich muss meine Kleidung erstmal zum Trocknen aufhängen. Nach diesem Abenteuer legen wir uns kurz hin – aus dem „kurz“ werden zwei Stunden. Die Meeresluft macht offenbar müde…

Zum Abendessen wollen wir uns empanadas machen, gefüllte Teigtaschen. In Mompiche haben wir dafür Fladen und Gemüse gekauft. Wir entscheiden uns dazu, den Holzofen zu benutzen statt der Pfanne – aber der Ofen spielt nicht ganz mit. Immer wieder lässt der starke Wind die Flammen erlischen, irgendwann schaffe ich es, ein bisschen Glut heraufzubeschwören. Mein T-Shirt ist mittlerweile schon völlig verraucht… Die empanadas aber sind auch halbfertig gut, und am Lagerfeuer schmeckt sowieso alles besser. Bis in die Nacht hinein machen wir mit Cajón und Gitarre Musik; gemeinsam mit zwei Argentiniern, die freiwillig bei dem Hostel arbeiten, stimmen wir einen thematischen passenden Kanon an: Olas que vienen, olas que ván – Wellen die kommen, Wellen, die gehen. Und wir feilen an der Vertonung zum Liebchen aus Lützelflüh…

Es gibt da eine junge Frau
Die ist sehr schön und auch sehr schlau
Ich dachte an sie, heute früh –
Mein Liebchen kommt aus Lützelflüh.

Das Mädchen, viele Meilen fort
Es ist das allerschönste dort.
So reit‘ ich los, hü hotte hü –
Mein Liebchen wohnt in Lützelflüh.

Ich suche dort ihr lieb‘ Gesicht
Doch‘s Mädchen, das find‘ ich nicht.
Vergebens war die Liebesmüh‘ –
Kein Liebchen mehr in Lützelflüh.

Das wird einst noch ein Welthit werden, ich sehe es schon vor mir…

Unseren letzten Tag in Mompiche beginnen wir mit einem Bad in den Wellen, um wach zu werden. Dann bereiten wir uns ein reichhaltiges Frühstück zu – in der Küche von Copy, weil der Herd in der anderen Küche nicht mehr funktioniert. In der Pfanne werden die empanadas diesmal richtig fertig, dazu wollen wir eigentlich patacones machen, aber müssen feststellen, dass unsere beiden vermeintlichen salzigen Verdes süße Guineos sind – darum gibt es stattdessen Haferbrei mit fritiierten Bananen. Mit Copy machen wir dann noch ein bisschen Musik, bevor es ans Abspülen geht.

Als Programmpunkt des Tages wollen wir ein bisschen in den Dschungel wandern. Doch schnell wird uns klar, dass es keinen Weg dorthin gibt – der Dschungel beginnt direkt hinter dem Haus. Meine Schlangenerfahrung vom Vortag lässt mich eher skeptisch auf die verwachsenen Mangrovenbäume blicken – und so beschließen wir, lieber eine Partie Tischtennis zu spielen.

Am Nachmittag ist auch schon Zusammenpacken angesagt. Wir machen noch Fotos mit Copy und Noname – auf Spanisch „el hombre sin nombre“. Er ist unser Zimmernachbar, wir haben ihn am Tag davor kennengelernt. Wie Copy ist er ein echtes Unikat: Nur zwei erkennbare Zähe, wirre Aussprache, verrücktes Aussehen. Von uns lernt er das Wort „blast“; er nennt uns „Robin Hood“ und „Vincent van Gogh“. Sollten wir einmal wieder kommen, so sagt er, ist er entweder immer noch dort – oder „in jail“. Von Copy bekommen wir in Aussicht gestellt, beim nächsten Mal umsonst bei ihm wohnen zu dürfen – offenbar haben wir einen guten Eindruck hinterlassen.

Dann wartet nochmal ein kleines Abenteuer auf uns: Da mittlerweile Flut ist, können wir nicht mehr den normalen Weg am Strand nehmen. Wir schlagen uns durchs Unterholz, kriechen unter Stacheldraht hindurch und werden von Hunden angesprungen – um schließlich endlich zu einer knirschenden Bambusbrücke zu gelangen. Gerade rechtzeitig erreichen wir den letzten Bus nach Esmeraldas. Ein eiliger Abschied von Mompiche.

Die Rückreise lässt sich mit einem Wort beschreiben: Anstrengend. Oder eher mit zwei Worten: Sehr anstrengend. Der Busfahrer scheint seinen Wagen mit einer Achterbahn zu verwechseln, wir werden ständig durchgeschüttelt. Außerdem meint er es ein bisschen zu gut mit der Klimaanlage, im T-Shirt ist es fast zu kühl. Einmal wird die Fahrt kurz für eine Polizeikontrolle unterbrochen, alle müssen raus, werden kontrolliert, dürfen wieder rein. Wir versuchen zu schlafen, sind dabei aber nicht wirklich erfolgreich. Morgens um sieben kommen wir in Guayaquil an. Nach der anstrengenden Fahrt gönnen wir uns den Luxus eines Taxis und kommen um kurz vor acht zuhause an. Dort wird erst einmal geschlafen…

Später am Tag wird noch abgerechnet: Während der Reise haben Vincent und ich uns mit dem Bezahlen abgewechselt – wer gerade etwas da hatte, übernahm die Kosten. So halten sich unsere Ausgaben fast exakt die Waage – lediglich $1,95 schulde ich Vincent summa summarum. Insgesamt haben wir zu zweit 154 Dollar und 20 Cent ausgegeben.

Das also war meine erste Reise in Ecuador. Kurz, aber schön. Wer weiß, wo es das nächste Mal hingeht…

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