Cerro Blanco

Als ich heute morgen aufwachte, hatte ich das seltene Glück, einen völlig freien Tag vor mir zu haben. Da die Musikschule sonntags zu ist, konnte ich auch nicht üben, also entschied ich, einen Tagesausflug zu machen. Einen kurzen Blick in den Reiseführer, eine kurze Einladung in die WhatsApp-Gruppe (Er hat WhatsApp!!!) und schon stand ein Spontantrip mit Charlotte, einer Freiwilligen aus Freiburg, sprich „Tscharlott“, zum Parque Nacional Cerro Blanco, einige Kilometer südwestlich von Guayaquil, auf den Beinen.

Charlotte und ich trafen uns an der Musikschule, um erst mit dem Taxi ins Zentrum zum Busterminal zu fahren, was überhaupt nicht auf dem Weg liegt. Das war aber nötig, um einen Bus zum Nationalpark zu kriegen. Auf der Fahrt kam ein Ecuadorianer, der lauthals irgendwelche Süßigkeiten anpries, in den Buss. Charlotte erzählte mir, dass diese Verkäufer oft beliebige Vorträge über ihre Ware oder je nach Belieben auch einfach über ihr eigenes Leben hielten. Einmal habe sich irgendein Quacksalber sogar als Mediziner ausgegeben und Pillen verkauft. Dass die das kaufen…

Im Nationalpark angekommen, sperrte uns ein caballero das Tor auf, der den Anschein machte, als habe er zu wenig zu tun, weil er uns überausführlich über die Wege im Park aufklärte, die an sich ohnehin ziemlich gut ausgeschildert waren. Ob das wohl an den vier dolares Eintritt lag?

Wir machten eine größere Runde, plauderten viel (sie studiert Musik auf Lehramt, was ich auch zu tun gedenke) und sahen uns die tollen Bäume, die teilweise mit Dornen besetzt waren, an. Ein erstaunlicher Schmetterling ließ sich auch blicken, der an sich schwarz war, wenn er jedoch die Flügel öffnete, in einem scönen Blau schillerte. Toll!

Auf der Rückfahrt musste sich ein weiterer Verkäufer gegen einen laut aufgedrehten Kriegsfilm behaupten, der während der Fahrt gezeigt wurde. Am Terminal sahen wir uns noch nach Tickets um, Charlotte für ihre Reise nach Peru und ich für einen Wochenendtrip nach Quilotoa (coming soon) und fuhren müde aber glücklich nach Hause. Zack, schon ist der Sonntag um…

Autor: Cons

Cons ist ein neunzehnjähriger Weltenbummler mit musikalischen Neigungen. Diese beiden Aspekte sieht er bei dem Verein Musiker ohne Grenzen (MoG) vereint und deshalb macht er jetzt für ein halbes Jahr einen musikalischen Freiwilligendienst in Ecuador, genauer Guayaquil. Er gibt dort in einem ärmlichen Viertel, Guasmo Sur, in der Musikschule Clave de Sur Unterricht für Klavier, Horn bzw. Trompete (da muss er sich an die Nachfrage anpassen) und Gesang.

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