Zeit

Hallo zusammen,

die Zeit vergeht und vergeht. Trotz vieler Langeweile kommen mir die Tage kurz vor.

  • So zw. 8-10 Uhr aufstehen (meist erst so um 0.00-1.30 im Bett; der Großteil meiner Gastfamilie ist so lang auf..),
  • dann frühstücken,
  • an Strand (wenn es bei der Hitze noch machbar ist oder einen Platz mit ein bisschen Wind aufsuchen),
  • Mittagessen (so um 14/15 Uhr; Reis + irgendwas),
  • Musikschule (wo wieder Flaute ist),
  • dann manchmal Sport, später Abendessen ( ca. 21 Uhr; Reis + irgendwas; ab und zu mach ich mir mal Pfannkuchen 🙂 )
  • und dann manchmal noch Fernsehen schauen.

Meine Zeit hier wird immer weniger. Heute sind es noch genau 23 Tage bis ich fliege. Fühlt sich noch sehr irreal an. In der bisherigen Zeit konnte ich hier nicht so viel Musikunterricht geben wie ich es gerne gemacht hätte. Im Projekt gibt es ja diese Platzprobleme (mit vielen Umzügen; für uns sollte auch ein Raum fertiggestellt werden, aber es hat dann am Geld gemangelt, folglich konnte das Material nicht mehr beschafft werden), auch hat sich das kulturelle Angebot weiterentwickelt und Musikunterricht ergänzt dies nur noch, er wird aber nicht richtig benötigt. So wie es im Moment aussieht, kann ab Februar Musikunterricht in einem nahegelegenen Waisenhaus verwirklicht werden. Davon werde ich aber leider vor Ort nichts mehr mitbekommen.

In letzter Zeit habe ich übers heimkommen nachgedacht und ich weiß, dass der Kulturschock in diese Richtung viel stärker ausfallen wird. Die Zeit hier hat mich in einigen Dingen ziemlich geprägt…. z.B so einiges nicht als selbstverständlich zu sehen…

  • Wenn man in Deutschland den Wasserhahn aufdreht und kein Wasser kommen würde, wäre man sehr verdutzt. Im Falle, dass das Wasser abgestellt werden würde, weiß man davor Bescheid. Hier gehört es aber zum Alltag dazu. Manchmal kommt es den ganzen Tag, dann wieder nicht. Ich schätze es immer, wenn viel Wasser aus dem Brausekopf kommt, aus reiner Erfahrung, wasche ich Shampoo so schnell wie möglich wieder weg. Wer weiß wie lange noch Wasser kommt 😉 . Auch das kalte Wasser ist mittlerweile ganz normal. Wie es ist wieder heißes zu haben..
  • In meiner Gastfamilie ist es echt laut. Der Fernseher, Hähne, Hundegebell, Geschrei von den Kindern meines Gastbruders.. Am Anfang bin ich manchmal vom Wecker des Nachbarn aufgewacht, der war echt laut. Neulich war die Geburtstagsfeier von meinem Gastvater, ich war um 2.00 im Bett. Es lief sehr laute Musik, wurde getanzt und sich unterhalten. Mein Zimmer war direkt daneben. Die Feier hat, wie mir gesagt wurde, bis um 6.00 morgens gedauert. Ich  hab davon aber nichts mehr mitbekommen. Im Gegensatz dazu wir es in Deutschland so still sein…
  • Oft reden wir Freiwilligen übers Essen, das ist dann totales Wunschdenken. Von viel Gemüse, Obst, Brot, Nudeln, Kuchen, Schokolade, Müsli, Studentenfutter, Jogurt… diese Liste würde eindeutig zu lang werden.    Hier haben viele Lebensmittel richtig hohe Preise, es wird so viel importiert…aber z.B.auch Duschseife, die in DE so 1.50€ kostet, kostet hier 6-8$. Ein paar Scheiben Brot schon 6$. Manche Preise sind so unverschämt hoch.
  • Geschlossene Räume.. ich bin hier den ganzen Tag an der frischen Luft.
  • Keine Katzen mehr zu haben. Kein klägliches Miauen neben mir, wenn ich was esse…
  • Familie und Freunde wiederzusehen, plötzlich Winter zu haben…
  • usw.   ich werde einiges vermissen, freue mich im Moment, aber auch wieder nach Deutschland zu kommen.

Bevor ich dann entgültig von Olón aufbrechen werde, geht es noch für ein paar Tage in ein anderes Projekt nach Zhagal.

Bis bald

Isi

 

 

 

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