Der Tag begann direkt mit der Basic School. Diesmal haben wir wieder zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet und waren somit eine sehr große Gruppe.
Wir üben für ein anstehendes Weihnachtskonzert, deswegen unterrichten wir momentan beide Klassen gleichzeitig, damit sie mehr üben können.
Die Lehrerinnen der beiden Klassen waren auch mit im Raum.
Die Stunde lief die erstaunlich gut, trotz der großen Gruppe.
Manchmal werden die Kinder hier von ihren Lehrerinnen geschlagen. Nicht besonders stark und sie werden auch nicht verletzt, aber sie erschrecken sich jedes mal. Erschreckenderweise, habe ich mich daran mittlerweile gewöhnt.

In der zweiten Schule, war die erste Klasse sehr anstrengend. Sie sind die meiste Zeit nur herum gerannt. Es hat erstmal ewig gedauert, bis wir in einem Kreis aufgestellt waren. Wir haben ein paar Lieder mit ihnen gesungen, aber die Stunde war auch schnell wieder vorbei, da einfach gar kein Fokus da war. Aber von vier-jährigen Kindern, kann man auch nicht erwarten, dass sie sich lange am Stück konzentrieren können.
Nach der Stunde mit den vier-jährigen, war die ältere Klasse dran. Mit ihnen müssen wir uns gemeinsam auf das anstehende Weihnachtskonzert vorbereiten.
Für das Weihnachtskonzert ist der Weihnachtsbaum das großes Thema. Deswegen üben wir mit den Kids auch fleißig den Song „Oh Tannenbaum“ bzw. „Oh Christmastree“ ein.
Wir singen eine Strophe auf deutsch und eine Strophe auf englisch. Die deutsch Strophe funktionniert erstaunlich gut. Den schwierigen Teil lassen wir von Kindern, denen es besonders leicht fällt, Solo singen.
Später kam sogar die Schulleiterin zu uns in den Unterricht und wollte hören, wie weit wir schon gekommen sind. Erstmal stellte sie die Kinder in Reihen auf, so wie sie für das anstehende Konzert auch stehen müssen. Normalerweise stehen wir nämlich im Kreis im Musikunterricht.
Die Kinder sangen ganz stolz vor und die Schulleiterin war begeistert.
Wir und auch die Schulleiterin sind schon gespannt, wie es beim Konzert laufen wird, denn ein bisschen Übung ist noch nötig.


Am Nachmittag geht es dienstags und donnerstags immer in den Culture Yard zum Unterrichten.
Dienstags unterrichte ich einen Klavierschüler, den ich durch seinen Großvater kennen gelernt habe.
Sein Großvater spielt in einer Band und lagert seine Instrumente in einem kleinen Raum im Culture Yard. Er findet das Projekt eine sehr gute Sache und möchte es gerne ein bisschen unterstützen. Nun stellt er mir eines seiner Keyboards zum Unterrichten zur Verfügung. Dafür bin ich sehr dankbar, denn jetzt müssen wir nicht jedes Mal unser eigenes Keyboard runter in den Culture Yard tragen.
Sein Enkel, den ich unterrichte ist 17 Jahre alt, aber noch ein Anfänger. Ich bringe ihm momentan ein paar Basics im Akkorde bilden und lesen bei.
Mein zweiter Schüler für diesen Tag, war eine halbe Stunde zu spät. Dadurch hatte ich ein bisschen mehr Zeit für meinen ersten Schüler. Außerdem traf ich drei Kinder, die im Culture Yard spielten und mich zuerst nach Geld fragten.
Ich hatte kein Geld dabei, aber ich konnte ihnen anbieten, ein bisschen Klavier zu spielen. Ein Kind kontte sogar die Melodie von „Mary had a little land“ spielen. Sie hatten ihre Freude, sich einfach ein bisschen auf dem Keyboard auszuprobieren und wir probierten verschiedene Sounds aus.
Als mein zweiter Schüler kam, musste ich sie dann weg schicken. Er ist ebenfalls ein Anfänger aber auch schon etwas älter. Ich zeigte ihm, die Namen der Tasten und, wie man Dreiklänge bildet. Danach fing er einfach an, etwas nach Gehör zu spielen, „Stand by me“.
Dann war die Stunde auch leider schon vorbei, weil es dunkel wurde.
Bilder vom Culture Yard folgen.
Zu Hause hatte ich dann meinen letzten Schüler für den Tag. Er war schon am Üben, als ich nach Hause kam. Zu Beginn, hörte ich einfach nur zu. Er ist mein bester Schüler. Ich gebe ihm ein bisschen Inspiration zum spielen und ich versuche ihm beizubringen, wie man strukturiert und fokussiert übt. Das ist manchmal nicht einfach, weil er sich leicht ablenken lässt und es ihm schwer fällt, konzentriert an einem Song, an einer Stelle dran bleibt. Eine andere Sache, an der wir noch arbeiten ist Rhythmus und Noten lesen. Aber wir sind auf einem guten Weg. Außerdem kann ich auch von ihm einiges lernen, hauptsächlich, was das „nach Gehört spielen“ angeht.