Zwei Kurztrips in einer Woche

Meine zweite Woche in Ecuador neigt sich dem Ende zu und es ist so Einiges passiert.
Mittwoch ist momentan noch einer der beiden freien Tage für uns Freiwillige. Diesen nutzen wir, um einen Tagesausflug nach Guayaquil zu machen und nun endlich die Sache mit unserem Visum zu Ende zu bringen. Kurzgefasst, was kann ich zu Guayaquil sagen: Es ist eine Stadt, in der niemals Ruhe einkehrt, in der noch zehn mal mehr und zehn mal lauter gehupt wirds als in Playas, in der man schonmal eben den Rückpiegel eines anderen Buses abfährt und einfach nochmal drüber gefahren wird, in der man Handys ab 20$ bekommt, in der mit knuddelligen Babyhündchen mit rotem Schleifchen um den Hals gehandelt wird. Mit anderen Worten: Ich bin ganz froh, dass ich in dem überschaubareren Playas zuhause bin. Nachdem die Visumsangelegenheit geregelt war und wir uns den Magen in einem Comidor vollgeschlagen haben, machten wir noch einen Abstecher ins Guasmo (wo sich die Musikschule in Guayaquil befindet). Ich hatte ja schon viel auf Fotos und in Videos gesehen, doch es war wirklich interessant diese mal in Echt zu erleben. Im August hatte die Musikschule ihr 10-jähriges Jubiläum und ist somit das älteste Projekt von MoG. Viele der Schüler dort sind schon fortgeschrittener und das Gebäude hat zahlreiche klimatisierte Räumlichkeiten, sodass man schon fast neidisch werden könnte. Bei einer gefrorenen Schokobanane am Stiel lauschten wir auf dem riesen Balkon (wo oft auch Konzerte stattfinden) der Rapgruppe, die gerade am Üben war. Bestimmt kann ich bald mehr vom Guasmo berichten, wenn wir mal einen Wochenendsausflug dorthin machen, um ein Konzert zu besuchen und uns mit den anderen Freiwilligen auszutauschen. Nach ca. 2h Busfahrt ins geliebte Playas fiel ich dann ziemlich müde ins Bett. Generell bin ich seit meiner Ankunft hier ziemlich müde. Ich könnte hier locker 3/4 des Tages mit Schlafen verbringen. Es ist, als wäre mein Jetlag nach zwei Wochen immer noch nicht weg. Das kann ziemlich nervig sein, wenn man doch eigentlich so viel erledigen und erleben will.

Was meine Gastfamilie angeht wurde mein positives Gefühl bestärkt. Sie versucht mich zu integrieren, wo auch immer es geht. Lili nimmt mich Abends immer mit, wenn sie mit Freunden weg geht. So war ich schon im Kino und Donnerstag Abend das erste mal in einer ecuadorianischen Bar Salsa oder Sonstiges tanzen. Schon lustig wie ich neben den erotischen Moves meiner Gastschwester und ihrer Freundin aussehe wie ein Brett. 😀 Was ich auch ganz süß finde ist, dass meine Gastschwester oder Mutter sich immer seitlich bei mir einhaken, wenn wir über die Straße oder zum Einkaufen gehen, um mir ein Gefühl der Zugehörigkeit zu geben.
Am Wochenende hat dann ein Teil der Familie einen Ausflug in das etwa 3 Stunden entfernte Puerto Lopez gemacht, wo kinderreiche Verwandte väterlicherseits wohnen. An dem Wochenende fand eine Fiesta statt, zu der wir gehen sollten. Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, dass es sich dabei um etwas Kirchliches handelt, aber ich muss sagen ich verstehe allmählich wieso viele Leute hier so christlich sind. Die Kirchen bieten ihnen echt viel. Nach einem abendlichen Gottesdienst (zu dem wir Gott sei Dank erst gegen Ende kamen), marschierten alle mit Kerzen zu Latino-Musik und einem Feuerwerk Richtung Festgelände, das wirklich reichlich geschmückt war und wo später eine richtige Feier mit Band und DJ stattfinden sollte. Leider habe ich davon dann nur noch sehr wenig mitgekriegt, da ich mich schon gegen 23:00 Uhr in irgendein Bett im Haus der Verwandten geschmissen habe, die zufällig direkt am Festplatz wohnten. Ich glaube das fanden alle Eccis, die auf dem Weg zum Klo an mir vorbei gingen ziemlich komisch. Ausgeschlafener denn jeh ging es am nächsten Tag dann zum Highlight des Ausflugs: Whale watching! Und wir haben tatsächlich drei oder vier Stück nur wenige Meter von unserem Motorboot entfernt gesehen.

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