Weihnachtsstimmung bei 30 Grad

Man kann es kaum glauben, aber es sind endlich Weihnachtsferien. Wir haben die letzte Woche mit 3 Konzerten und unserem Beachtrip unbeschadet überstanden. Dafür haben wir uns jetzt unsere Ferien aber auch wirklich verdient.

Unser Auftritt in der deutschen Botschaft hätte besser kaum laufen können und das bei unserer etwas zu kurz geratenen Vorbereitung. Denn erstmal gab es natürlich große Diskussionen darüber was wir spielen wollen und vor allem wie. Nachdem wir uns darüber einig geworden sind blieb aber nur noch eine Woche zum proben, in der unser Schlagzeuger genau einmal Zeit hatte. Und da uns für dieseProbe leider weder Schlagzeug noch eine Gitarre noch ein Bass zur Verfügung standen, wurde dann doch erst am Nachmittag davor geprobt. Und durch die Vorgabe, dass es auch noch etwas lustig und unterhaltsam sein soll, wurden dann 2 Stunden vor der Abfahrt noch kurze Dialoge geschrieben. Dann alle einmal schnell unter die Dusche gehüpft und schick gemacht und dann ging es mit 7 Personen und etwa genauso viel Equipment los in die Hills von Kingston zu der Villa vom deutschen Botschafter, von der man übrigens einen wundervollen Blick über die ganze Stadt hat. Aus unserem Plan da noch einmal alles durchzugehen, wurde leider nichts, denn es gab einige technisch Probleme, weshalb der Aufbau bis zum Konzertbeginn dauerte. Also mussten wir letztendlich auf die Bühne ohne Generalprobe, gestimmte Instrumente und vor allem ohne eine einzige Probe mit unserem Schlagzeuger. Wir waren glaube ich alle echt nervös, aber vielleicht war gerade diese Mischung aus Vorbereitung und Improvisation perfekt, denn es hat alles besser geklappt als wir uns das je erhofft hätten. Und beim Publikum ist unser Auftritt auch noch super angekommen. Aber hört euch doch selbst unsere Version des bekannten Kinderklassikers “In der Weihnachtsbäckerei” an 🙂

Auch das Weihnachtskonzert vom Projekt war ein voller Erfolg. Ich weiß nicht wie das funktioniert hat, aber um 16:30 Uhr waren alle Kinder oben auf dem Dach und wir konnten anfangen. Trotz Lampenfieber konnten alle zeigen was sie in den letzten Monaten und Wochen so gelernt haben. Kleine Pannen wie plötzlich verschwundene Kindergitarren oder unerwartet auftauchende Schüler, die auch gerne noch was spielen möchten waren kein Problem für uns. Nachdem der Abend mit Essen, Trinken und Musik ausgeklungen ist und wir alle Kinder wieder nach Hause zurück gebracht haben, mussten wir schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen stand ja noch der Strandausflug an. Um 8 Uhr tauchten die ersten Kinder bei uns zu Hause auf und schon um halb zehn waren wir dann bereit zu starten. Mit 20 Kindern, 3 Erwachsenen und Unmengen an Sandwiches und Juice im Gepäck haben wir uns dann aufgemacht zum Hellshire Beach im Westen von Kingston. Auf für mich unverständliche Weise sind alle Kinder im Bus angekommen und waren alle schon voller Vorfreude auf unseren Tag am Strand. Den Tag haben wir mit Fußball spielen, über Wellen hüpfen, Schwimmen lernen, Wasserschlachten und natürlich ganz viel Essen verbracht. Mein persönliches Highlight war mit der Angst der Kinder zu Ertrinken zu spielen. Nein Spaß 🙂 Aber wenn die kleinen Jungs zu vorlaut wurden, war es sehr lustig sie einfach unter den Arm zu klemmen, ins etwas tiefere Wasser zu gehen und ihnen zu erzählen, dass wir jetzt nach Panama laufen 🙂 Auf jeden Fall hat der Tag glaub ich sowohl den Kindern als auch uns Freiwilligen viel Spaß gemacht. Trotzdem war ich froh als alle Kinder, die wir mitgenommen haben, auch wieder unbeschadet in Kingston angekommen sind.

 

Danach starteten auch für uns endlich die Ferien. Diese Woche bestand eigentlich nur noch aus Plätzchen backen, Weihnachtsessen planen, Geschenke kaufen und vor allem erholen. Morgen, also am deutschen Weihnachten werden wir Freiwilligen etwas deutsches kochen und am 25. am jamaikanischen Weihnachten werden dann die Jamaikaner für uns kochen. Leider ist deutsches Weihnachtsessen hier gar nicht so einfach, da man viele Zutaten einfach gar nicht oder nur sehr teuer bekommt. Deshalb wird es bei uns statt Ente mit Rotkohl morgen Kürbissuppe und Kaiserschmarn geben. So langsam kommt auch hier ein bisschen Weihnachtsstimmung auf, zum Beispiel beim Plätzchen backen mit der Rolf Zukowski Weihnachtsplaylist.

 

Ich wünsche euch allen schöne Weihnachtsfeiertage und auch schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr und sende euch ein paar sonnige Grüße aus Jamaika

Janni

Keine Zeit zum Plätzchenbacken

Hallo ihr Lieben,

Endlich schaff ich es mal wieder ein paar Zeilen zu schreiben. Obwohl wir nach Stunden gemessen gar nicht so viel unterrichten, kann ich mich nicht über zu viel Freizeit beklagen. Denn der Unterricht muss ja auch vorbereitet werden, Projektkram will erledigt werden und der Haushalt mit kochen, putzen, waschen etc. auch. Und nicht zu vergessen der soziale Kontakt zu den Freunden zu Hause in Deutschland und denen in Jamaika.

Mittlerweile, nachdem ich mich an die ständigen Anmachen der männlichen Jamaikaner einigermaßen gewöhnt habe, fange ich an die Vorteile schätzen zu lernen, wenn man als weiße Frau in Jamaika wohnt. Beim Verhandeln um Preise kann man mit einem netten Lächeln gleich wesentlich niedrigere Preise rausschlagen oder bekommt sogar etwas geschenkt. Einige Streetpartys kosten nur für die Männer Eintritt, Frauen kommen umsonst rein. Und wenn ein Taxi zu voll ist, muss man sich nicht mit weiteren 4 Leuten auf die Rückbank quetschen, man darf entweder alleine vorne oder auf dem Schoß vorne mitfahren 🙂

Letzte Woche wurde der Tag der deutschen Einheit in Jamaika nachgefeiert. Denn da für den 3.10. akute Hurrikanwarnung bestand, hat der deutsche Botschafter die Feier einfach kurzerhand auf das Ende der Hurrikansaison verlegt. Die Feier fand in der Villa (Haus wäre maßlos untertrieben) des Botschafters statt. Für uns war das der Kulturschock schlechthin, denn direkt mit dem Taxi aus Trenchtown kommend war der ganze Luxus echt krass. Aber das Highlight war das deutsche Essen und das deutsche Bier. Denn nach 3 Monaten ausschließlich Reis und Dumplings (gekochter Teig bestehend aus Mehl und Wasser) waren Kartoffelklöße mit Sauerkraut und Braten echt das Größte. Wir wurden sogar direkt zum nächsten Event eingeladen, dem Weihnachtskonzert der deutschen Botschaft. Und da für nächste Woche noch 2 weitere Konzerte anstehen, sind wir gerade mächtig im Stress mit Konzertplanung, Proben und damit die letzten Arrangements fertig zu stellen. Nächsten Mittwoch spielen wir mit unserem besten Trompetenschüler in einer Grundschule und abends dann in der deutschen Botschaft. Am Freitag ist dann das Weihnachtskonzert vom Projekt und am Samstag danach als Belohnung für das Konzert und Weihnachtsgeschenk ein Strandausflug mit unseren Schülern. Und danach sind endlich Weihnachtsferien!

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                                                                  Unser Adventskalender für die Familie bringt etwas Weihnachtsstimmung trotz 30 Grad

Ich wünsche euch allen in Deutschland eine schöne und etwas ruhigere Adventszeit als hier 😉

 

Liebe Grüße und bis bald

Janni

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Einige sonnige Grüße von unseren Ausflügen nach Belmont und Portland 🙂